Während Manager Dieter Hoeneß in Brasilien auf Einkaufstour ist, fordert Trainer Lucien Favre beim Fußball- Bundesligisten Hertha BSC mehr Lokalkolorit. "Ich bin der Auffassung, dass man in dieser Stadt mehr Berliner in der Mannschaft haben muss", sagte der Schweizer der Tageszeitung "B.Z.". Favre, der "2010 um den Titel mitspielen" will, ergänzte: "Mir ist wichtig, dass Hertha eine Berliner Seele hat." Gleichzeitig bestätigte er, dass sich Hertha auf dem Transfermarkt "sehr, sehr intelligent" umschaue, denn "wir müssen die Mannschaft punktuell verstärken".

In ebenjener Mission ist Dieter Hoeneß derzeit in Südamerika unterwegs. Medienberichten aus Rio de Janeiro zufolge steht die Verpflichtung von Verteidiger Junior Cesar unmittelbar bevor. Aber genau deshalb droht dem Hertha-Manager nun Ärger im eigenen Verein. Wie die "Bild"-Zeitung am Mittwoch berichtete, empfinde das Hertha- Präsidium die Reise von Hoeneß sowie die bevorstehende Verpflichtung von Cesar als Provokation. "Wir sind massiv irritiert, falls diese Informationen aus Brasilien stimmen, weil das mit dem Präsidium nicht abgestimmt wurde - eine Verpflichtung aber zustimmungspflichtig wäre", wird ein Präsidiumsmitglied zitiert.

Der Deal mit Cesar könnte also trotz einer möglichen Einigung mit dessen Club Fluminense Rio de Janeiro platzen. Das Präsidiumsmitglied sagte dazu: "Nach Rücksprache mit mehreren Mitgliedern würde das Präsidium einer Spielerverpflichtung, wofür die einfache Mehrheit notwendig wäre, zu diesem Zeitpunkt nicht zustimmen."