"Weltsportler des Jahres" Federer schreibt Geschichte
18.02.2008, 16:14 UhrRoger Federer hat als erster Sportler den "Laureus Award" zum vierten Mal nacheinander gewonnen. Glücklich strahlend, aber trotz aller Erfolge noch immer ein wenig schüchtern wirkend, nahm der verschnupfte Tennisprofi aus der Schweiz in St. Petersburg unter den Augen von Russlands Präsident Wladimir Putin die silberne Statue als Weltsportler des Jahres 2007 in Empfang.
"Ich bin froh, dass die Jury nicht gesagt hat, dreimal ist genug. Ich bin sehr stolz auf diesen Preis", sagte Federer. "Er ist ein unglaublicher Sportler und dazu noch ein ausgesprochen sympathischer Mensch. Er hat die Auszeichnung allemal verdient", lobte Franz Beckenbauer den Eidgenossen.
Tennis der große Gewinner
Den Triumph des "Weißen Sports" machte Justine Henin aus Belgien perfekt, die von der aus 43 Legenden des Sports gebildeten Laureus-Academy erstmals zur Weltsportlerin gekürt wurde. "Das vergangene Jahr war das beste meiner Karriere: Keine Verletzungen, Top-Leistungen und viel Spaß. Jetzt ist Peking mein großes Ziel" sagte Justine Henin. "Das ist ein großer Abend für das Tennis", freute sich Federer.
Den hohen Stellenwert des Tennis beweist auch der Preis für Rollstuhl-Sportlerin Esther Vergeer aus den Niederlanden, die von den Jury-Mitgliedern um Boris Becker, Katarina Witt und Beckenbauer zur besten Behindertensportlerin ernannt wurde und Radsportler Michael Teuber aus Bayern das Nachsehen gab. Das Comeback des Jahres legte die britische Leichtathletin Paula Radcliffe hin. Nach zwei Jahren Baby-Pause und schwerer Verletzung kam sie im vorigen Herbst zurück und gewann in 2:23:09 Stunden den New-York-Marathon.
Kein Preis für DFB-Damen
Nach dem Erfolg des Vorjahres, als Beckenbauer für sein Lebenswerk und Paralympics-Sieger Martin Braxenthaler als bester Behindertensportler ausgezeichnet worden waren, gingen die deutschen Athleten diesmal leer aus. Auch die Fußball-Weltmeisterinnen um die auch einzeln nominierte Birgit Prinz mussten sich geschlagen geben.
So wie daheim, als sie bei der Wahl der deutschen Sportler des Jahres den Handball-Weltmeistern Platz eins überlassen mussten, blieb ihnen erneut nur Platz zwei. In St. Petersburg wurden sie von Südafrikas Rugby-Weltmeistern verdrängt.
Alle Preisträger im Überblick:
Sportler des Jahres:
Roger Federer (Schweiz) - Tennis
Sportlerin des Jahres:
Justine Henin (Belgien) - Tennis
Mannschaft des Jahres:
Südafrikas Weltmeister-Team - Rugby
Newcomer des Jahres:
Lewis Hamilton (Großbritannien) - Formel 1
Comeback des Jahres:
Paula Radcliffe (Großbritannien) - Leichtathletik
Behindertensportler des Jahres:
Esther Vergeer (Niederlande) - Rollstuhl-Tennis
Alternativsportler des Jahres:
Shaun White ((USA) - Skateboard/Snowboard
"Lifetime Award"
Sergej Bubka (Ukraine) - Leichtathletik
"Spirit of Sport Award":
Dick Pound (Kanada) - Ex-WADA-Vorsitzender
"Sport for Good Award":
Brendan & Sean Tuohey (USA) - PeacePlayers international Project
Quelle: ntv.de