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Kampfansage an Hamilton Ferrari will den Titel zurück

Mit einem großen Kompliment, aber auch einem Versprechen hat Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo auf den WM-Triumph des McLaren-Mercedes-Piloten Lewis Hamilton reagiert. "Er war ein sehr starker Rivale, und sein Sieg, egal, wie knapp, war hochverdient", sagte Montezemolo in einer offiziellen Ferrari-Mitteilung: "Er wird jetzt im nächsten Jahr die Nummer 1 auf dem Auto haben, aber er kann sich einer Sache sicher sein: Wir werden unser Allerbestes tun, sie zurück zu Ferrari zu holen."

Auch Montezemolo hatte der verrückte Showdown am Sonntag in Sao Paulo tief bewegt. "Ich habe in all meinen Jahren in der Formel 1 nie zuvor ein so extrem spannendes Finale erlebt. Ich habe immer gesagt, dass wir bis zur letzten Kurve des letzten Rennens kämpfen werden, und genau das ist zum Abschluss eines brillanten und spannenden Wettbewerbs passiert", sagte der Ferrari-Boss, für den der erneute Gewinn der Markenwertung mehr als ein Trost für den verpassten Fahrertitel von Felipe Massa ist.

"Der Gewinn des 16. Konstrukteurs-Titels ist ein wichtiger Meilenstein für Ferrari, nicht nur, weil man die Früchte der Arbeit der gesamten Mannschaft und der Fahrer ernten kann. Dazu können wir auch erneut das Weltmeistersymbol auf unsere Straßenautos kleben", meinte Montezemolo: "Zum achten Mal in den letzten zehn Jahren gewonnen zu haben, zeigt ohne Zweifel, was für ein außerordentliches Unternehmen wir sind."

Montezemolo verteilt Lob

Besonders stolz ist der Ferrari-Chef darauf, dass die Scuderia trotz des großen personellen Umbruchs nach dem Abschied von Rekordweltmeister Michael Schumacher, Teamchef Jean Todt und Technikdirektor Ross Brawn Ende 2006 ihr Top-Niveau gehalten hat. "Wir haben viele junge Leute aus unserem Unternehmen nach vorne gebracht. Natürlich gab es Fehler und schwierige Zeiten, aber wir haben darauf damit reagiert, dass wir immer zusammengehalten und niemals aufgegeben haben", sagte Montezemolo und lobte Teamchef "Stefano Domenicali und sein gesamtes Mitarbeiterteam".

Lob gab es auch für "zwei großartige Fahrer, Felipe und Kimi", und besonderen Trost für Massa. "Er hat die Ziellinie als Weltmeister überquert und musste dann mitansehen, wie ihm der Titel ein paar Sekunden später durch die Finger rutschte. Ich kann mir kaum vorstellen, wie schmerzhaft das für ihn war", sagte Montezemolo.

Massa habe nicht nur mit dem Sieg vor den eigenen Fans bewiesen, dass er ein würdiger Weltmeister wäre, sondern auch mit seiner Reife und seinem Sportsgeist abseits der Strecke: "Er ist ein großartiger Champion und ein großartiger Mensch."

"Den Rekord kann Michael behalten"

Lewis Hamilton verkündete derweil, Michael Schumachers Rekord von sieben Formel-Eins-Titeln nicht knacken zu wollen. "Ich plane nicht, die Weltmeisterschaft sieben Mal zu gewinnen - das ist ein bisschen zu viel für mich, denke ich. Den Rekord kann Michael behalten", sagte der 23-Jährige in einem BBC-Interview.


Der britische Pilot kündigte allerdings an, nächste Saison "sehr, sehr hart" für eine Wiederholung zu arbeiten. "Ich will nächstes Jahr alles besser machen. Ich will es nicht wieder erst in der letzten Kurve der letzten Runde schaffen", erklärte Hamilton, dem McLaren-Mercedes-Boss Ron Dennis ein Fünf-Millionen-Pfund teures Auto versprochen hat, sollte er drei Mal Weltmeister werden. Das Luxus-Gefährt ist derzeit im Schaukasten des McLaren-Werks im englischen Woking ausgestellt. "Zweimal Weltmeister zu werden wäre großartig, und ich will unbedingt dieses Auto, also muss ich drei Mal gewinnen", sagte Hamilton halb im Scherz.


Quelle: ntv.de

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