Lena Dürr ist völlig aufgebracht Deutscher Ski-Star bricht nach WM-Drama in Tränen aus
11.02.2025, 18:55 Uhr
Lena Dürr patzte in ihrer Paradedisziplin Slalom.
(Foto: AP)
Es klappt wieder nicht mit einer deutschen WM-Medaille und dieses Mal ist es richtig bitter: Ausgerechnet Lena Dürr, die Top-Slalomfahrerin des DSV, patzt bei der Premiere der Kombination schwer. Im Ziel wirft sie vor Wut den Stock weg und fängt an zu weinen.
Lena Dürr warf wutentbrannt ihren Stock in den Schnee, Emma Aicher drehte sich vor Enttäuschung weg und Sportdirektor Wolfgang Maier winkte frustriert ab. Die erste Medaille für die deutschen Alpinen war zum Greifen nah, sogar Gold nicht ausgeschlossen. Am Ende aber stand das deutsche Duo in der neuen, spannenden Team-Kombination bei der WM in Saalbach-Hinterglemm mit leeren Händen da - und Dürr mit feuchten Augen: Tränen statt Triumph, nur Rang 16 statt Siegerehrung.
"Ich bin richtig enttäuscht. Wenn man jemand anderen mit reinzieht, tut das doppelt weh", sagte die aufgebrachte Dürr, die im Slalom schwer patzte und sogar fast ausschied. Aicher, die das Duo in der Abfahrt mit der zweitbesten Zeit auf Medaillenkurs gebracht hatte und von Gold träumen ließ, nahm ihre weinende Teamkollegin erst mal in den Arm und stellte dann wie üblich gelassen fest: "Passiert halt, sie hat alles versucht. Abhaken, weitermachen."
Weil nach Dürr auch Paula Moltzan für Team USA 2 patzte und mit Abfahrerin Lauren Macuga von Rang eins auf Rang vier zurückfiel, war der Weg frei für die Ski-Königin: Mikaela Shiffrin, die sich kurzfristig für einen Start mit Abfahrtsweltmeisterin Breezy Johnson entschieden hatte, gewann von Rang vier aus ihr achtes WM-Gold. Die 29 Jahre alte Amerikanerin stellte mit ihrer 15. WM-Medaille zugleich den Rekord der legendären Deutschen Christl Cranz ein.
Auch das zweite deutsche Duo ist im Pech
Das Endklassement geriet nach der Abfahrt gehörig durcheinander, daher standen auf dem Podium ohnehin nur glückliche Teams. Wendy Holdener fuhr Team Schweiz 1 im Slalom nach der schwachen Abfahrt von Partnerin Lara Gut-Behrami noch von Rang zwölf zu Silber (+0,39 Sekunden), Katharina Truppe zog die Super-G-Weltmeisterin Stephanie Venier und damit Österreich 3 noch von Rang sieben mit zu Bronze (+0,53). Kira Weidle-Winkelmann, Fünfte nach der Abfahrt, und Jessica Hilzinger kamen nach dem Sturz von Hilzinger im Slalom nicht in die Wertung.
Für Team Deutschland 1 dagegen war alles angerichtet durch Aicher, die am Vormittag für Dürr ein Polster von 0,28 Sekunden auf den vierten Platz herausgefahren hatte. Auch Dürr hielt zunächst Kurs, dann patzte sie an einem Übergang. "Das passiert mir selten", sagte die 33 Jahre alte Münchnerin und bekannte mit wässrigen Augen: "Ich habe gehofft, dass wir uns unten doppelt freuen können und nicht doppelt leiden müssen, aber ... ohhhh, jetzt ist es schon passiert." Dann weinte sie.
Chancen auf die erhofften zwei Medaillen hat die deutsche Mannschaft damit nur noch in zwei Wettbewerben: Im Slalom der Frauen am Samstag und im Slalom der Männer mit Linus Straßer am Sonntag. "Ich muss das jetzt mal sacken lassen", sagte Dürr, richtete aber schon den Blick auf ihr Rennen am Samstag: "Hoffentlich können wir da das Blatt wenden." Zur Erinnerung: Der Slalom war bislang auch die beste Disziplin von Aicher.
Quelle: ntv.de, tno/sid