Sport

15 Prozent weniger Gehalt Flensburger Profis verzichten

Die Handballer des Bundesligisten SG Flensburg-Handewitt verzichten zur bald beginnenden Saison auf 15 Prozent ihres Gehalts. "Wir müssen einsparen, weil wir die Champions League nicht erreicht haben", sagte der neue SG-Geschäftsführer Holger Kaiser.

Flensburg hatte in der abgelaufenen Bundesliga-Saison nur Platz fünf erreicht. Damit ist der Verein erstmals seit Jahren nicht in der Champions League, sondern lediglich im EHF-Pokal spielberechtigt. Kaiser erklärte, er sei den Akteuren für diesen Schritt dankbar. "Es zeigt, dass die Spieler sich mit ihrer SG und der Region identifizieren und nicht den höchst möglichen finanziellen Vorteil, sondern die langfristige Stabilität der SG im Auge haben." Zudem sei vereinbart worden, vertraglich vereinbarte Gehaltssteigerungen für das Geschäftsjahr 2009/2010 auszusetzen. Die SG habe auch auf die veränderten gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen reagieren müssen.

"Sind auch in zwei Jahren noch da"

Kaiser trat Spekulationen über finanzielle Probleme entgegen. "Wir sind auch in zwei Jahren noch da", betonte er. Nach einem Bericht des ZDF hatte der Verein dagegen bei den Verhandlungen mit den Spielern sogar eine Insolvenz nicht ausgeschlossen. "Die klare Ansage war, dass, wenn wir nicht im Lohn runtergehen würden, der Verein Konkurs gehen würde. Um den Verein zu retten, haben wir zugestimmt", sagte SG-Kapitän Michael Knudsen. Die Geschäftsleitung müsse Fehler gemacht haben, betonte er. Ein schwaches sportliches Jahr könne nicht alles kaputtmachen "und den Verein zu solch einer Handlung zwingen".

Grund für die finanzielle Schieflage seien nicht nur die fehlenden Einnahmen aus fünf Heimspielen aus der Champions League, erklärte Gesellschafter Manfred Werner. Zudem habe man "im April und Mai eine erhebliche Summe von den Sponsoren nicht bekommen". In den vergangenen Jahren sind vermehrt wichtige SG-Partner wie die Unternehmen Motorola und Danfoss ausgefallen, die ihre Produktionsstätten in Flensburg geschlossen oder verkleinert haben. Auch drücke die allgemeine Wirtschaftskrise die Ticketnachfrage. "Wir haben rund 300 Dauerkarten weniger verkauft", sagte Werner.

Quelle: ntv.de, dpa

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