Brasilien sicher im WM-Viertelfinale Matildas hauen Norwegen raus
06.07.2011, 20:25 Uhr
Freud und Leid: Norwegen verpasst erstmals das WM-Viertelfinale.
(Foto: AP)
Mitfavorit Norwegen muss vorzeitig die Koffer packen. Erstmals erreichen die skandinavischen Fußballerinnen nicht das Viertelfinale einer WM. Dafür zieht Australien in die Runde der letzten acht Teams ein. Begleitet werden die Matildas wie erwartet von Brasilien.
Australien hat im Vorrunden-Endspiel kühlen Kopf bewahrt und Norwegens Titelträume überraschend beendet. Das Team vom fünften Kontinent siegte in Leverkusen gegen die Skandinavierinnen mit 2:1 (0:0) und zog mit sechs Punkten an der Seite von Vize-Weltmeister Brasilien, die neun Punkte erzielten, ins Viertelfinale ein.
Die Selecao gewann zum Abschluss der Gruppe D in Frankfurt 3:0 (0:0) gegen Äquatorial-Guinea, verbuchte trotz einer schwachen Leistung den dritten Sieg im dritten Spiel und blieb in der Vorrunde ohne Gegentor. Die Viertelfinalgegner beider Teams ermitteln in Wolfsburg die USA und Schweden im direkten Duell um den Sieg in der Gruppe C.
Die als Mitfavorit gehandelten Norwegerinnen verpassten bei ihrer sechsten WM-Teilnahme erstmals die Runde der letzten Acht. Kyah Simon (57. und 87.) erzielte beide Tore für die "Matildas" aus Australien, die zum zweiten Mal in Folge das Viertelfinale erreichten. Norwegen war durch Elise Thorsnes (56.) zunächst in Führung gegangen.
Nervosität und Schock
Vor 18.474 Zuschauern begannen die unter Siegzwang stehenden Norwegerinnen nervös und leisteten sich zahlreiche Ballverluste. Erst über den Kampf fand der Favorit langsam ins Spiel. Die einzige Großchance der ersten Hälfte resultierte allerdings aus einem Patzer der australischen Abwehr: Servet Uzunlar segelte im eigenen Strafraum am Ball vorbei, Cecilie Pedersens Direktabnahme aus acht Metern flog knapp über die Latte (15.). Anschließend verflachte die Begegnung zusehends.
Nach der Pause legte Norwegen die Zurückhaltung zunächst ab. Die Nordeuropäerinnen bestimmten die Begegnung und kamen nach einem erneuten Schnitzer in der australischen Abwehr zur verdienten Führung. Nach einem Missverständnis zwischen Uzunlar und der heraus geeilten Melissa Barbieri schnappte sich Thorsnes den Ball und schob auf fünf Metern ins leere Tor ein.
Die Freude währte allerdings nur kurz. Im Gegenzug vertändelte Trine Rönning im eigenen Strafraum den Ball gegen Lisa de Vanna, die reaktionsschnell Simon bediente. Aus elf Metern ließ die Angreiferin Ersatztorhüterin Erika Skarbö, die zur Pause für die angeschlagene Ingrid Hjelmseth ins Spiel gekommen war, keine Chance. Norwegen reagierte geschockt und überließ Australien das Feld.
Unsicherheit auch bei der Unparteiischen
In Frankfurt erzielten vor 35.859 Zuschauern Erika (49.) und Cristiane (54., 90.+3/Foulelfmeter) die Tore für den Olympia-Zweiten Brasilien, der sich dennoch kräftig steigern muss, um im Viertelfinale bestehen zu können. Beide Teams ließen über weite Strecken spielerisches Niveau vermissen, und auch Deutschlands Vorzeige-Schiedsrichterin Bibiana Steinhaus erwischte einen eher durchschnittlichen Tag. Während die Polizeibeamtin beim Spiel zwischen den USA und Nordkorea (2:0) über weite Strecken fehlerfrei blieb, zeigte die 32-Jährigen in Frankfurt einige Unsicherheiten - vor allem im Zusammenspiel mit ihren Assistentinnen.
Quelle: ntv.de, Erik Roos und Marc Schmidt, sid