Fußball-WM 2019

Teamporträt Gruppe C Nordkorea, die Abgetauchten

Riss in der Deckung: Die auf strikte Geheimhaltung gepolte Teamleitung der Nordkoreanerinnen konnte nicht verhindern, dass Fotos der Spielerinnen gemacht wurde.

Riss in der Deckung: Die auf strikte Geheimhaltung gepolte Teamleitung der Nordkoreanerinnen konnte nicht verhindern, dass Fotos der Spielerinnen gemacht wurde.

(Foto: dpa)

Der Frauenfußball hat in Nordkorea eine große Tradition und international durchaus Achtungserfolge vorzuweisen. Nur bei Weltmeisterschaften wollte es bisher nicht klappen. Damit sich das in Deutschland ändert, wird das Team im Vorfeld regelrecht kaserniert und abgeschottet.

Der Frauenfußball hat in Nordkorea eine große Tradition. Dreimal sicherte sich das Team aus dem fernen Osten den Titel des Asienmeisters (2001, 2003, 2008). Im Mai 2010 verpasste Nordkorea erst im Elfmeterschießen (4:5 gegen Australien) den vierten Triumph.

Durch den Einzug in das Finale bei der Asienmeisterschaft löste die Mannschaft von Trainer Kim Kwang-Min gleichzeitig auch das Ticket für die WM 2011 in Deutschland. Obwohl Nordkorea sich seit Jahren unter den zehn besten Frauen-Nationalteams der Welt hält, wartet die Mannschaft bei einer WM noch auf den Durchbruch. Bei bislang drei Teilnahmen war das Aus im Viertelfinale gegen Deutschland (0:3) 2007 das beste Ergebnis. 1999 und 2003 schied Nordkorea in der Vorrunde aus.

Jo Yun-Mi, Spielführerin der Koreanerinnen.

Jo Yun-Mi, Spielführerin der Koreanerinnen.

(Foto: picture alliance / dpa)

Star im Kader der Nordkoreanerinnen ist Jo Yun-Mi. Die 23-Jährige ist die Spielmacherin und wurde bei der diesjährigen Asienmeisterschaft zur besten Akteurin des Turniers gewählt. Neben Jo ist Kim Kyong-Hwa das Aushängeschild der Mannschaft. Kim führte Nordkorea 2006 zum U20-WM-Titel und bestritt sowohl bei der WM 2007 in China als auch bei den Olympischen Spielen 2008 in Peking alle Spiele für ihr Team.

Strikte Abschottung

Im Vorfeld der WM blieben die Nordkoreanerinnen jedoch strikt unter sich. Die Teilnahme an einem Empfang der Stadt Dresden, bei dem sich das Team ins WM-Sportbuch der sächsischen Landeshauptstadt eintragen sollte, wurde ohne Angaben von Gründen kurzfristig abgesagt. Auch bei einem dreitägigen Trainingslager in Leipzig lehnte die Teamleitung der Nordkoreaner sämtliche Programmvorschläge der Gastgeber ab.

Ein letztes WM-Testspiel gegen England musste unter striktem Ausschluss der Öffentlichkeit durchgeführt werden. Bekannt wurde das Ergebnis trotzdem: Nordkorea gewann das Duell der Geheimfavoritinnen mit 3:0.

Quelle: ntv.de, cwo/sid

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