"Rückkehr ins Kinderzimmer" Fredi Bobic in Stuttgart
22.11.2002, 15:59 UhrDrei Tage nach seinem Comeback im DFB-Trikot gegen die Niederlande setzt Fredi Bobic seinen fußballerischen Nostalgietrip fort. Der Angreifer von Hannover 96 tritt mit den Niedersachsen in der Bundesliga bei seinem Ex-Klub VfB Stuttgart an.
Bei den Schwaben hatte Bobic von 1994 bis 1999 in 148 Einsätzen insgesamt 69 Treffer erzielt und gemeinsam mit Giovane Elber und Krassimir Balakow das legendäre „magische Dreieck“ gebildet. „Es ist so etwas wie die Rückkehr in mein Kinderzimmer. Ich freue mich sehr auf das Spiel, Stuttgart ist ein Stück Heimat. Emotional ist es schon eine besondere Partie“, meint der 31-Jährige.
Selbst von den VfB-Anhängern erhält der Stürmer vor der Partie im Gottlieb-Daimler-Stadion Zuspruch. „Ich habe in den vergangenen Tagen gerade aus dieser Ecke viele E-Mails bekommen, in denen man mir zu der Entwicklung der vergangenen Wochen gratuliert hat. Allerdings wurde ich aufgefordert, am Samstag mal eine Pause beim Toreschießen einzulegen“, erzählt Bobic.
Diese Sympathiebekundungen und die zurückgewonnene Stärke des Stürmers, der in der laufenden Spielzeit bisher in neun Begegnungen acht Treffer erzielt hat, sind auch Stuttgarts Manager Rolf Rüssmann nicht verborgen geblieben. „Wir sind daran interessiert, dass Fredi in der kommenden Saison wieder für uns aufläuft“, ließ der 52-Jährige unlängst verlauten. Bobic, der in Hannover noch bis zum Ende der Spielzeit unter Vertrag steht, will jedoch erst im kommenden Jahr über seine Zukunft entscheiden.
Doch Bobic ist nicht der einzige Hannoveraner, der am Samstag auf alte Bekannte treffen wird. 96-Trainer Ralf Rangnick war bei den Schwaben in der Vergangenheit als Amateurcoach (1985 bis 1987), als A-Jugendtrainer und -koordinator (1990 bis 1994) und von 1999 bis Februar 2001 als Cheftrainer tätig. Allerdings bekam der 44-jährige den damals launischen Kader nie richtig in den Griff und gab schließlich entnervt auf.
„Ich war zwar dort 12 oder 13 Jahre tätig und kenne noch viele Spieler. Doch das Gefühl gegen einen ehemaligen Klub anzutreten, kenne ich auch aus Ulmer Zeiten. Es ist nichts Besonderes mehr“, sagt Rangnick, der seinen Hauptwohnsitz noch immer nur 30 Kilometer von Stuttgart entfernt hat: „Es geht um drei Punkte, und die wollen wir holen.“
Von Tom Vaagt (sid)
Quelle: ntv.de