Ein Fuß verhilft Kiel zum Sieg Füchse Berlin machen Tabellenhoch in magischer Halle klar
26.12.2024, 21:35 Uhr
Berlins Fabian Wiede in Bedrängnis, am Ende kämpfte Gummersbach aber vergebens.
(Foto: IMAGO/osnapix)
Ein Auswärtssieg verhilft Handball-Nationalspieler Nils Lichtlein zum "Kindheitstraum" und den Füchsen Berlin zum Tabellenplatz zwei in der Bundesliga. Gegen Gummersbach lösen es die Berliner vor der WM-Pause souverän. Zittern muss dagegen der THW Kiel, hat aber am Ende genauso Glück wie der ThSV Eisenach.
Die Füchse Berlin haben ihr letztes Spiel vor der WM-Pause gewonnen. Die Hauptstädter siegten in der Lanxess-Arena in Köln gegen den VfL Gummersbach klar mit 29:22 (15:12). Von einem "Kindheitstraum" sprach Nils Lichtlein bei Dyn über die Partie in der mit 19.500 Fans ausverkauften Halle. Dort finden seit einiger Zeit die größten Spiele des europäischen Handballs statt, darunter das Final Four der Champions League, das die Füchse am Saisonende erreichen wollen. Auch das Final Four des DHB-Pokals findet dort statt, bei der EM im Januar wurde dort die Finalrunde gespielt - ein magischer Ort also für Handballer.
Mit dem Erfolg schließen die Berliner die Hinrunde der Bundesliga auf dem zweiten Platz ab - es ist die beste Platzierung bisher in dieser Saison. Beste Berliner Werfer waren Mathias Gidsel mit neun und Tim Freihöfer mit sieben Toren. Die Füchse kamen gut in die Partie und lagen nach zwei Minuten mit 3:1 in Führung. Doch anschließend häuften sich die Fehler. Der beste Angriff der Liga tat sich oft überraschend schwer, konnte das aber mit einer guten Defensive und einigen Paraden von Dejan Milosavljev kompensieren. So kamen sie mit einem Drei-Tore-Vorsprung in die Pause.
Gleich nach dem Seitenwechsel bauten die Berliner die Führung sogar auf fünf Tore (17:12) aus. Doch danach häuften sich wieder die Fehler. Sogar zwei Siebenmeter wurden vergeben und Gummersbach kam wieder auf zwei Tore heran. Die Gäste blieben aber ruhig und schlugen zurück. Vier Minuten vor Ende waren sie wieder fünf Tore vorn. Das ließen sie sich nicht mehr nehmen.
Lemgo hat Pech mit der Linie
Der THW Kiel feierte zuvor einen glücklichen Auswärtssieg. Weil die Schiedsrichter dem letzten Treffer des TBV Lemgo Lippe die Anerkennung versagten, setzten sich die Norddeutschen 23:22 (14:13) durch. Lemgos Niels Versteijnen war in den Kreis getreten. So vergab der neunfache TBV-Torschütze die Chance zum Remis. Für Kiel war Emil Madsen sechsmal erfolgreich.
Beide Mannschaften agierten zunächst auf Augenhöhe. Lemgo konnte sich in der Anfangsphase vor allem auf seinen Torhüter Constantin Möstl verlassen. Der Österreicher hielt den TBV mit seinen Paraden im Spiel. Gegen Ende der ersten Halbzeit zeigte auch der Kieler Keeper Andreas Wolff sein Können. Der deutsche Nationalschlussmann wehrte einen Siebenmeter von Samuel Zehnder ab. Im Anschluss stellte Madsen auf 11:8 für den THW.
Lemgo ließ aber nicht locker, stellte die Norddeutschen im Angriff und in der Abwehr vor einige Probleme. Kiel behauptete dennoch seine knappe Führung. Die Gastgeber vergaben dagegen mehrfach die Chance, die Partie auszugleichen - so wie auch Versteijnen in letzter Sekunde. Dem TBV nutzten auch die 18 Paraden des überragenden Möstl nichts.
Nationalspieler entnervt HSV
Der HSV Hamburg verabschiedete sich derweil mit einer Niederlage in die Weltmeisterschaftspause. Beim ThSV Eisenach unterlagen die Norddeutschen in letzter Sekunde mit 31:32 (19:17). Jacob Lassen war mit neun Toren bester Werfer der Hamburger. Für die Thüringer war Marko Grgic ebenfalls neunmal erfolgreich.
Die Gastgeber agierten einmal mehr mit ihrer extrem offensiven Deckungsformation und versuchten so, den Spielfluss der Hanseaten zu stören. HSVH-Trainer Torsten Jansen hatte seine Schützlinge aber gut auf diese Maßnahme eingestellt. Vor allem Moritz Sauter fand die Lücken in der Eisenacher Abwehr. Mit seinem vierten Treffer sorgte der 21-Jährige beim 9:8 in der 14. Minute für die erste Hamburger Führung. Knapp sechs Minuten später erhöhte Jacob Lassen auf 15:10 für die Gäste. Lange hatte die Führung aber nicht Bestand. Beim 19:19 (33.) hatte der ThSV die Partie wieder ausgeglichen, beim 21:20 (36.) lag er wieder vorn. In der Schlussminute glich Casper Mortensen per Siebenmeter zum 31:31 aus. Doch das letzte Wort hatte Nationalspieler Grgic für die Gastgeber. Dessen verwandelter Strafwurf sorgte für den umjubelten Sieg der Thüringer.
Magdeburg mit Spielpause wegen Anschlag
Auch ohne den zum zweiten Mal erkrankt fehlenden DHB-Spielmacher Juri Knorr besiegten die Rhein-Neckar Löwen die HSG Wetzlar klar mit 32:27 (17:11) und sind Siebter. Der Tabellenführer MT Melsungen, der sich am Tag vor Heiligabend im Spitzenspiel gegen die TSV Hannover-Burgdorf durchgesetzt hatte, ist erst am Freitag (19.00 Uhr/Dyn und im ntv.de-Liveticker) bei Frisch Auf Göppingen zum letzten Mal vor der rund sechswöchigen WM-Pause gefordert. Die WM in Dänemark, Norwegen und Kroatien beginnt am 14. Januar (bis 2. Februar).
Der SC Magdeburg war erneut nicht im Einsatz. Nach dem Anschlag auf einen Weihnachtsmarkt in der Landeshauptstadt von Sachsen-Anhalt am vergangenen Freitag wurde auch das für den zweiten Weihnachtstag angesetzte Spiel gegen den HC Erlangen verlegt. Bereits beim Ostduell gegen Eisenach wurde so verfahren. Nachholtermine für beide Begegnungen gibt es noch nicht.
Quelle: ntv.de, ara/dpa/sid