Hoffenheims Eduardo Fünf Spiele Sperre
14.04.2009, 17:53 UhrWiederholungstäter Carlos Eduardo vom Bundesligisten 1899 Hoffenheim ist vom Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) für fünf Spiele gesperrt worden. Das Sportgericht wertete den Ellenbogenschlag des Brasilianers gegen Philipp Bönig beim 0:3 der Hoffenheimer am vergangenen Samstag gegen den VfL Bochum als Tätlichkeit nach einer zuvor an ihm begangenen sportwidrigen Handlung.
Zudem wirkte sich strafverschärfend aus, dass Carlos Eduardo bereits am 14. Januar nach einer Roten Karte im Freundschaftsspiel gegen den Hamburger SV für zwei Meisterschafts- und drei Freundschaftsspiele gesperrt worden war. Der Offensivspieler steht Hoffenheim damit nur noch in den letzten beiden Saisonspielen zur Verfügung. Spieler und Verein haben dem Urteil bereits zugestimmt, es ist damit rechtskräftig.
Torwart Daniel Haas wurde für drei Spiele gesperrt, nachdem er ebenfalls gegen den VfL Bochum wegen groben Foulspiels die Rote Karte gesehen hatte. Haas hatte den Bochumer Stanislav Sestak außerhalb des Sechzehn-Meter-Raumes gefoult und dafür von Schiedsrichter Babak Rafati (Hannover) die Rote Karte gesehen.
Hopp kritisiert den Sünder
Derweil hat Mäzen Dietmar Hopp in ungewohnt scharfer Form Carlos Eduardo kritisiert, dafür aber Trainer Ralf Rangnick den Rücken gestärkt. "Meine Enttäuschung über ihn war sehr groß, weil ich wenig Verständnis habe, wenn jemand innerhalb von einem Jahr dreimal vom Platz fliegt", sagte Hopp der "Bild"-Zeitung. "Ich hoffe, dass Carlos endlich erwachsen wird. Schließlich schadet er dem Verein, der Mannschaft und seiner Entwicklung."
Ungeachtet der Hoffenheimer Negativserie von zuletzt neun Spielen in Folge ohne Sieg nahm Hopp ("Ich empfinde das nicht als Absturz") Trainer Rangnick in Schutz. "Ich halte Herrn Rangnick für einen sehr, sehr fähigen Trainer", betonte der 68-Jährige und relativierte das Saisonziel: "Ich bin mit einem einstelligen Platz zufrieden. Auch wenn es der neunte ist." Hoffenheim ist der erste Bundesliga-Herbstmeister überhaupt, der nach 27 Spieltagen nicht mehr unter den Top Fünf steht.
Das Ansehen des Aufsteigers hat nach Meinung von Hopp nicht unter der Doping-Affäre, den jüngsten Platzverweisen oder der schwachen Rückrunden-Ausbeute gelitten. "Das Sportliche hat mit dem Image nichts zu tun, die Doping-Affäre muss man auch etwas ausklammern, für die konnten wir nichts", erklärte Hopp, merkte aber kritisch an: "Das mit den Platzverweisen ist dagegen sehr ärgerlich."
Quelle: ntv.de