Sport

"Könnte den Sport fertigmachen" Fuentes' Frau droht Spanien

Der "Operacion Puerto"-Skandal um den Doping-Arzt Eufemiano Fuentes bleibt für den spanischen Sport offenbar ein Pulverfass. "Ich könnte den Sport in Spanien fertigmachen, wenn ich preisgebe, was ich weiß", erklärte Fuentes-Ehefrau Cristina Perez in einem Interview mit der Zeitung "La Provincia". Weiter sagte die zweimalige Olympia-Teilnehmerin: "Ich weiß, was bei den Olympischen Spielen 1992 in Barcelona los war, und deswegen bin ich wie eine Pandora-Büchse, die, wenn sie sich öffnen würde, den ganzen Sport in Spanien in den Abgrund reißen würde."

Die 43-Jährige bezeichnete ihren Mann, gegen den im vergangenen Monat die Ermittlungen wegen Gefährdung der öffentlichen Gesundheit aus Mangel an Verdachtsmomenten endgültig eingestellt worden waren, als "Sündenbock" und "Opfer einer Kampagne, um den Sport zu reinigen." Seine Arbeit hätte zum "System des Weltsports" gehört. Perez, die als Aktive selbst mehrfach unter Dopingverdacht geraten war, sagte weiter: "Ihn jetzt als kriminellen Chef einer Verschwörung oder eines internationalen Doping-Netzwerkes zu bezeichnen, ist Heuchelei und beschämend - auch für den spanischen Staat."

Die Äußerungen der Fuentes-Gattin könnten wieder Spekulationen anheizen, dass außer mehreren Stars der internationalen Radsport-Szene auch zahlreiche spanische Athleten aus anderen Sportarten zum Klientel des zwielichtigen Mediziners gehört haben könnten. In der Vergangenheit waren in Spanien bereits einige Fußball- und Tennis-Profis als mutmaßliche Dopingsünder gehandelt worden.

Bei der "Operacion Puerto" der spanischen Polizei im Zuge der Dopingbekämpfung waren 2006 mehr als 200 Blutbeutel bei Fuentes und einem weiteren Mediziner beschlagnahmt worden. Wenigstens 50 Radprofis, darunter der zurückgetretene Jan Ullrich, der Ansbacher Jörg Jaksche und Ex-Girosieger Ivan Basso (Italien) wurden in den Akten erwähnt. Während Basso und Jaksche geständig waren, bestreitet Ullrich weiter alle Vorwürfe, obwohl ihm gefundene Blutbeutel zugeschrieben werden konnten.

Quelle: ntv.de

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