Spannend fürs deutsche Team "Absolut furchtbar": Für einen Gastgeber wird die WM zum Desaster
19.01.2025, 22:41 Uhr
Die norwegische Handball-Party fällt aus.
(Foto: IMAGO/Bildbyran)
Die Norweger starten schwach in "ihre" Handball-WM, nun dürfte das Turnier im Desaster enden. Zwei Niederlagen setzt es in der Vorrunde, die K.-o.-Spiele sind praktisch nicht mehr zu erreichen. Auch ein weiterer Co-Gastgeber muss bangen.
Co-Gastgeber Norwegen hat bei der Handball-WM die nächste Niederlage kassiert und sich wohl endgültig aus dem Rennen der Medaillenkandidaten verabschiedet. Das Team um den Ex-Kieler Sander Sagosen verlor in Oslo vor den Augen von Kronprinz Haakon gegen Portugal mit 28:31 (13:14). Während die Portugiesen die Maximal-Ausbeute von vier Punkten mit in die Hauptrunde nehmen, startet Norwegen dort mit null Zählern.
Norwegen, Vizeweltmeister von 2017 und 2019, war schon vor der Begegnung für die Hauptrunde qualifiziert. Dort erreichen aber nur die besten zwei Mannschaften jeder Sechsergruppe das Viertelfinale - eine kaum zu lösende Aufgabe. Entsprechend entsetzt waren die rund 10.000 lange lautstarken Heimfans am Ende ihrer Handballparty.
Norwegen war mit einem überraschenden 26:29 gegen Brasilien in die Heim-WM gestartet. "Ein schrecklicher Start in die Weltmeisterschaft", hieß es in den heimischen Blättern da schon, woanders schrieb man: "Wir ruinieren fast das Turnier, bevor es überhaupt begonnen hat" - und Superstar Sander Sagosen lieferte die gnadenlose Einschätzung: "Das ist frustrierend. Wir haben jetzt ein Messer am Hals für den Rest der WM." Gegen Handball-Niemandsland USA folgte ein 33:17, nun dürfte alles vorbei sein.
Die Brasilianer qualifizierten sich ebenfalls für die Hauptrunde, nehmen aber zwei Punkte mit. Die Norweger um Superstar Sagosen starrten derweil völlig konsterniert traurigen Blickes in die sich schnell leerende Riesenarena von Oslo, wo sie doch eine rauschende Handball-Party feiern wollten. "Die Weltmeisterschaft ist ruiniert! Ein kompletter Fehlschlag", rief ein Kommentator des übertragenden Streamingdienstes Viaplay entsetzt. "WM-Fiasko für Norwegen - Absolut furchtbar", titelte die Zeitung "Verdens Gang" online.
Die Konstellation rund um die Norweger ist aus deutscher Sicht höchst interessant, kommt doch ein möglicher Gegner im angestrebten Viertelfinale aus eben jener nach der desaströsen Vorrunde der Norweger völlig offenen Hauptrundengruppe III. Erst am Montag spielen die bislang verlustpunktfreien Spanier und Schweden aus, wer aus Vorrundengruppe F mit den besten Aussichten in die Vorrundengruppe III einzieht.
Auch Kroatien muss bangen
Zuvor hatte die Schweiz mit einem Kraftakt die Hauptrunde erreicht. Die Mannschaft von Nationaltrainer Andy Schmid besiegte Polen zum Vorrundenabschluss im dänischen Herning mit 30:28 (18:15) und folgte dem deutschen Team in die nächste Turnierphase. Die deutsche Mannschaft hat nach drei Siegen in der Vorrunde beste Aussichten auf das Weiterkommen: Mit zwei Siegen aus den drei Spielen gegen den Topfavoriten Dänemark und die beiden Außenseiter Italien und Tunesien kann das DHB-Team den Viertelfinaleinzug aus eigener Kraft schaffen.
Ein Viertelfinale mit deutscher Beteiligung würde am 29. Januar in Oslo stattfinden. Die Gastgeber werden ein Wunder brauchen, um dann noch im Rennen zu sein. Auch das WM-Finale wird am 2. Februar in Oslo ausgetragen.
Eine Niederlage gab es auch für den weiteren Co-Gastgeber Kroatien. Die Hausherren unterlagen in Zagreb den weiter ungeschlagenen Ägyptern mit 24:28 (11:14). Ohne Kapitän Domagoj Duvnjak, für den das Turnier nach einer Wadenverletzung vorzeitig beendet ist, zeigten die Kroaten eine über weite Strecken enttäuschende Vorstellung und nehmen zwei Punkte mit in die Hauptrunde. Anders als Norwegen haben die Kroaten allerdings noch eine realistische Chance auf den Einzug in die K.-o.-Runde.
Quelle: ntv.de, ter/sid