In Mannheim und Russland Fußball-Schiris attackiert
28.10.2008, 18:48 UhrEin Fußball-Schiedsrichter ist in Mannheim während einer Partie von mehreren Spielern zusammengeschlagen worden. Der 23 Jahre alte Unparteiische habe Prellungen und Blutergüsse erlitten, bestätigte die Polizei Medienberichte. Es werde gegen zwei 29 und 33 Jahre alte Spieler des TSV Schönau wegen gefährlicher Körperverletzung ermittelt.
Das Spiel gegen den Phönix Mannheim wurde abgebrochen. "Um Ruhe hereinzubekommen, haben wir eine Polizei-Mannschaft ins Feld geschickt", kommentierte ein Sprecher den Einsatz von zwölf Beamten.
"Regelrechte Jagdszenen"
Der Badische Fußballverband (BFV) zeigte sich entsetzt über den Vorfall. In Abstimmung mit dem Fußballkreis Mannheim sagte er den kompletten Spielbetrieb der Herren am kommenden Wochenende ab. Es werde von der Kreisliga abwärts über die A-, B- und C-Klasse bis zu den Privat-Mannschaften kein Spiel geben. "Wir wollen damit den Aktiven, egal ob Spieler, Trainer, Vereinsfunktionär oder Zuschauer eine Denkpause verschaffen", hieß es. Die Verantwortlichen sollten sich darüber Gedanken machen, "ob der Fußball in dieser Form weiter auf übelste Art und Weise in den Schmutz gezogen" werden solle.
Angriffe auf Schiedsrichter gebe es immer wieder. "Aber dass dann alle über ihn herfallen - so etwas habe ich noch nicht erlebt", sagte BFV-Geschäftsführer Siegfried Müller. Nach einer Roten Karte gegen einen TSV-Spieler sei es zu "regelrechten Jagdszenen" gekommen, hieß es in einer Mitteilung des Verbandes. "Das Maß ist jetzt mehr als voll", meinte Verbands-Präsident Ronny Zimmermann.
Russischer Schiri niedergestreckt
Auch die Disziplinarkommission des russischen Fußballverbandes hat wegen einer brutalen Attacke auf einen Schiedsrichter Ermittlungen aufgenommen. Im Spiel der zweiten Division zwischen Sotschi 04 und Olympia Wolgograd am Sonntag waren die Gastgeber mehrfach mit den Entscheidungen von Sergej Timofejew aus Asow unzufrieden. Beim Stand von 1:3 in der 76. Minute streckte dann Sotschis Mittelfeldakteur Konstantin Kowalenko den Referee mit einem gezielten Faustschlag ins Gesicht nieder.
Timofejew fiel zu Boden und musste in die Kabine getragen werden, seine Assistenten wollten das Match zunächst nicht fortsetzen. Erst nach einer 25-minütigen Unterbrechung pfiff einer der Linienrichter wieder an. "Boxer" Kowalenko droht eine sehr lange Sperre und seinem Klub Sotschi eine hohe Geldstrafe.
Quelle: ntv.de