"Green Goal" Fußball-WM mit Öko-Nerv
11.04.2005, 18:03 UhrÖkologische Spielregeln für die Fußball-WM: Die erwartete Belastung des globalen Klimas durch die Weltmeisterschaft in Deutschland soll durch Umweltprojekte in anderen Ländern ausgeglichen werden. Bundesumweltminister Jürgen Trittin (Grüne) sagte am Montag in Berlin, das Umweltprogramm "Green Goal" habe zum Ziel, "diese WM als erste WM überhaupt klimaneutral zu gestalten". Auch beim Wasser und Abfall, der Energie und Mobilität wollen die Organisatoren der WM 2006 die Umweltbelastungen mindern. So berechtigen sämtliche Eintrittskarten zur Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs. Ein Fünftel des Wasserverbrauchs soll von Regen-, Oberflächen- oder Brunnenwasser stammen.
Konkrete Klima-Projekte stehen noch nicht fest, sollen aber nach Angaben des Organisationskomitees (OK) des Weltturniers bis Mitte dieses Jahres ausgewählt werden. Die Kosten von rund einer Million Euro übernehme das OK. Nach Berechnungen des Berliner Öko-Instituts entstehen durch die WM rund 100.000 Tonnen Kohlendioxid-Emissionen. Diese sollen durch die Projekte an anderer Stelle eingespart werden. OK-Vizepräsident Wolfgang Niersbach nannte mögliche Regionen für das Engagement: "Wir denken vor allem an Südafrika und Südostasien." Derzeit werde geprüft, welche Projekte den Anforderungen der internationalen Umweltverbände genügen.
Trittin betonte, dass es ein vergleichbares Umweltprojekt bei Sportveranstaltungen dieser Größe bislang nicht gegeben habe. "Deutschland hat sich hier ein sehr lohnenswertes Ziel gesetzt. Wir haben damit auch international eine Vorreiterrolle eingenommen", sagte er. Zugleich äußerte der Minister die Hoffnung, dass bei der WM das als vorbildlich geltende Umweltmanagement bei den Olympischen Spielen 2000 in Sydney noch übertroffen werde. "Wir sind auf einem guten Weg, Sydney hinter uns zu lassen", sagte er.
Um Fußball-Fans weltweit über das Projekt zu informieren, schaltete Trittin eine Internet-Seite frei.
Quelle: ntv.de