Auf Nummer sicher gegen Spanien Trochowski ist der neue Müller
07.07.2010, 19:15 UhrBundestrainer Joachim Löw verzichtet im WM-Halbfinale gegen Spanien auf Experimente und setzt auf den erfahrenen Piotr Trochowski als Ersatz für WM-Topscorer Thomas Müller. Ansonsten schickt Löw seine bewährte Sturm-und-Drang-Formation ins Duell mit dem Europameister.

Bundestrainer Joachim Löw hat sich für Piotr Trochowski als Müller-Ersatz entschieden.
(Foto: REUTERS)
Mit Piotr Trochowski für den gesperrten Thomas Müller geht die deutsche Fußball-Nationalmannschaft in Südafrika ins Halbfinale der Weltmeisterschaft gegen Spanien. Ansonsten setzt Bundestrainer Joachim Löw heute ab 20.30 Uhr (im n-tv.de Liveticker) im Moses-Mabidha-Stadion zu Durban auf die Spieler, die im Achtelfinale England mit 4:1 und im Viertelfinale Argentinien mit 4:0 besiegt und dabei grandiosen Fußball geboten hatten.
Das heißt: Der Schalker Manuel Neuer steht wieder im Tor und bestreitet sein elftes Länderspiel. In der Innenverteidigung stehen Per Mertesacker (68 Länderspiele) und Arne Friedrich (78), als linker Außenverteidiger läuft Jerome Boateng (9) auf, rechts spielt Philipp Lahm (71), der nicht nur der Kapitän ist, sondern es auch bleiben will.
Vor der Abwehr wollen Sami Khedira (11) und Bastian Schweinsteiger (80) das gefürchtete Kurzpassspiel der Spanier stören, im linken Mittelfeld kommt Lukas Podolski (79) zum Einsatz, zentral spielt Mesut Özil (16), im Angriff Miroslav Klose (101) - und im rechten offensiven Mittelfeld nun eben Piotr Trochowski.
Kroos hat das Nachsehen

Bislang wurde Trochowski nur eingewechselt und richtete dabei keinen Schaden mehr an.
(Foto: REUTERS)
Er soll Thomas Müller ersetzen, der nicht nur bisher für viel Wirbel und vier Tore gesorgt hatte, sondern auch beim Sieg gegen Argentinien seine zweite Gelbe Karte in diesem Turnier sah – und deswegen heute nicht mitmachen darf. Dass Trochowski spielt, deutete sich schon beim Abschlusstraining an. Da nämlich trug er das grüne Leibchen. Und das dürfen nur die Spieler tragen, die von Beginn an spielen.
Viele Fans hatten indes darauf gehofft, dass Löw auf Kroos vertrauen würde. Der mit 20 Jahren jüngste Spieler im deutschen Kader bringt schließlich all das mit, was nicht nur der Bundestrainer so gerne mag. Kroos, der in der kommenden Saison nach einer erfolgreichen Zeit bei Bayer Leverkusen zum FC Bayern München zurückkehrt, ist offensiv, kreativ und technisch stark, kann aber auch in der Defensive spielen. Bei seinen bisher 22 WM-Minuten wurde er beim 1:0-Sieg im Gruppenspiel gegen Ghana in der 81. Minute für Bastian Schweinsteiger eingewechselt, im Viertelfinale gegen Argentinien übernahm er nach 77 Minuten den Part von Sami Khedira.
Im Gegensatz zu Trochowski wurde Kroos stets als Sechser eingewechselt, nicht als Müller-Ersatz. Das dürfte den Ausschlag für den Hamburger gegeben haben.
Quelle: ntv.de