Wintersport im Überblick Geiger triumphiert, Weidle hadert, Freitag stürzt
29.01.2022, 16:20 Uhr
Selina Freitag stürzte, konnte aber vorsichtige Entwarnung geben.
(Foto: picture alliance / Eibner-Pressefoto)
Am letzten vorolympischen Wochenende sorgt Selina Freitag für einen Schockmoment: In Willingen stürzt die Skispringerin auf den Hang, hat aber offenbar Glück. Mit etwas Pech dagegen verpasst Skifahrerin Kira Weidle das Podest bei ihrem Heimrennen. Die Nordischen Kombinierer können glücklich sein!
Die deutschen Nordischen Kombinierer sind knapp eine Woche vor den Olympischen Winterspielen gut in Form. Beim prestigeträchtigen Triple im österreichischen Seefeld siegte Vinzenz Geiger am Samstag mit einem starken Schlussspurt vor dem Österreicher Johannes Lamparter und dem Norweger Joergen Graabak. "Ich habe immer gehofft: Irgendwann wird die Chance kommen", sagte der glückliche Geiger im ZDF. "Heute ist es sich ausgegangen." Nach einem Sprung von der Normalschanze und einem Skilanglauf-Rennen über zehn Kilometer komplettierten Eric Frenzel, Terence Weber und Julian Schmid auf den Rängen vier, fünf und sechs das starke Teamergebnis der Mannschaft von Bundestrainer Hermann Weinbuch.
Jarl Magnus Riiber belegte nur den zehnten Platz. Der Norweger war beim Springen von einer Windböe erfasst worden. Zwar verhinderte er mit großem Geschick und Körpergefühl einen Sturz, sprang aber nicht so weit wie gewohnt. Riiber startete nicht wie so häufig als Erster, sondern nur als 13. ins Langlaufrennen und konnte seinen großen Rückstand auf die Spitze nicht mehr wettmachen. Zum Auftakt des Triples hatte Riiber am Freitag vor Geiger und Lamparter gewonnen. Das Finale des Wettkampf-Formats in Tirol, bei dem sich die Ergebnisse auf den Folgetag auswirken, findet an diesem Sonntag statt.
"Ich springe heute nicht mehr!"
Ein heftiger Sturz von Selina Freitag hat beim Weltcup der Skispringerinnen in Willingen für einen Schockmoment gesorgt. Die 20-Jährige prallte nach der Landung mit dem Kopf und dem Oberkörper hart auf dem Hang auf. Den Auslauf konnte die für die in der kommenden Woche beginnenden Olympischen Winterspiele nominierte Athletin selbstständig verlassen. "Wir haben offenbar Glück im Unglück gehabt", sagte der Sprecher des Deutschen Skiverbands, Florian Schwarz, im ZDF. "Sie ist mit Schürfwunden offenbar davongekommen." Schwarz ergänzte: "Gruß von der Selina, sie hat schon beide Daumen hoch gemacht."
Wegen starken Windes wurde der Wettkampf nach nur einem Durchgang abgebrochen. Katharina Althaus belegte hinter der in diesem Winter überragenden Österreicherin Marita Kramer den zweiten Platz. Die Oberstdorferin sprang 126,5 Meter weit. Die Skispringerinnen tragen erstmals einen Weltcup auf der riesigen Schanzenanlage in Hessen aus. Die Österreicherin Eva Pinkelnig sprach angesichts der Windverhältnisse von irregulären Bedingungen. "Nach dem Sturz von der Selina hätte ich eigentlich für mich sagen sollen, ich lasse es", sagte sie nach ihrem ersten Sprung und kündigte an: "Wenn es einen zweiten Durchgang gibt: Ich springe heute nicht mehr."
"Das war nicht mein bestes Skifahren"
Auch Minuten später haderte Kira Weidle immer noch mit ihrer Abfahrt. Die Starnbergerin hatte sich ihre Generalprobe für die Olympischen Winterspiele in Peking anders vorgestellt. Bei ihrem Heimrennen in Garmisch-Partenkirchen verpasste die WM-Zweite das Podest knapp und wurde Vierte. Vier Hundertstelsekunden fehlten Weidle für ihren zweiten Podestplatz in dieser Saison.
"Das war heute sicher keine optimale Fahrt. Das war nicht mein bestes Skifahren. Das ist auch das, was mich ärgert. Es ist weniger die Platzierung", sagte Weidle. Vor allem mit den vergleichsweise warmen Temperaturen hatte die 25-Jährige zu kämpfen. "Das soll jetzt keine Ausrede sein, aber es ist etwas, was mir nicht sonderlich entgegen kommt", sagte die Speed-Expertin im ZDF mit Blick auf die Plusgrade in Garmisch. Dennoch gebe es "definitiv wichtigere Rennen in der Saison", bei denen man auf dem Podest landen möchte. Eines davon ist die Olympia-Schussfahrt am 15. Februar. Gut für Weidle: Im chinesischen Skigebiet hat es aktuell rund minus fünf Grad Celsius.
Der Sieg bei der anspruchsvollen Kandahar-Abfahrt in Garmisch ging am Samstag an Weltmeisterin Corinne Suter aus der Schweiz, die ihren ersten Weltcup-Erfolg in diesem Winter feierte. Zweite wurde Landsfrau Jasmine Flury (+0,51) gefolgt von Cornelia Hütter aus Österreich mit einem Rückstand von 0,78 Sekunden.
Quelle: ntv.de, ter/dpa