Sport

"Tritt in den Hintern bekommen" "Gelähmtes" Alba-Team wird vom Partycrasher überrollt

Maodo Lo (M.) und Co. kassierten eine herbe Klatsche.

Maodo Lo (M.) und Co. kassierten eine herbe Klatsche.

(Foto: IMAGO/camera4+)

Alles ist bereit für die große Titelparty: Der Pokal wird vor dem dritten Finalspiel der Basketball-Bundesliga zwischen Alba Berlin und Bayern München präsentiert, die Halle ist ausverkauft. Doch dann ist Alba völlig von der Rolle und Bayern spielt groß auf. Der Bayern-Coach ist stolz auf sein Team.

Beim Titelverteidiger Alba Berlin saß der Schock nach der Heimpleite in Spiel drei der Finalserie um die deutsche Meisterschaft gegen Bayern München tief. "Wir waren teilweise wie gelähmt und haben uns freie Rebounds nicht gegriffen. Und wir konnten uns keine guten Würfe erspielen", sagte Coach Israel Gonzalez nach dem 60:90 am Freitagabend in der mit 14.500 Zuschauern ausverkauften Halle.

Die Bayern verkürzten mit ihrem klaren Erfolg in der Serie best of five auf 1:2 und können nun am Sonntag (15 Uhr/MagentaSport und Sport1) ausgleichen. Sollte dies gelingen, würde die Entscheidung am folgenden Mittwoch (20.30 Uhr/Magenta und Sport1) in der Hauptstadt fallen.

Gonzalez aber glaubt an sein Team: "Wir werden nicht noch einmal so spielen", sagte der Spanier. "Und wir führen immer noch 2:1 und haben zwei Matchbälle." Selbstkritisch zeigte sich Alba-Kapitän Luke Sikma: "Wir haben einen Tritt in den Hintern bekommen! Sie haben so gespielt, als hätten sie nichts zu verlieren, und wir haben nicht so reagiert, wie wir wollten."

Gonzalez blickt nun auf die schwere Aufgabe am Sonntag und fordert: "Wir müssen von der Niederlage lernen und uns wieder dran erinnern, was für ein gutes Team wir sind und welch gute Chemie wir haben. Wir müssen im Spiel in München unsere Identität wiederfinden."

"Gefightet, um zu überleben"

Die Münchner dagegen wollen das Momentum nutzen und den Spieß noch umdrehen, auch ohne vier Akteure aus der Starting Five. "Ich glaube, dass wirklich keiner dachte, dass wir gewinnen könnten - außer den 50 Personen rund um mein Team und deren Familien", sagte Bayern-Trainer Andrea Trinchieri, der voll des Lobes über seine dezimierte Mannschaft war. "Du kannst Fehler machen, aber du darfst nie aufgeben. Das war heute die beste Antwort, die du geben kannst."

Trinchieri weiter: "Das Spiel zeigt die Kultur unseres Teams und der gesamten Organisation." In den ersten beiden Partien waren die Münchner weitgehend chancenlos gewesen. Fast alle Experten und Zuschauer hatten daher nicht mit einem solchen Comeback gerechnet. Stattdessen war alles vorbereitet für die Berliner Meistersause. "Wir haben gefightet, um zu überleben", sagte der Bayern-Coach. Die Münchner gehen jetzt mit einem guten Gefühl in das nächste Duell, auch wenn nach wie vor vier Leistungsträger verletzt fehlen. Favorit für Trinchieri bleibt daher Berlin.

Quelle: ntv.de, ara/dpa/sid

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