Sport

Ein Leben für den Sport Georg Hubers bizarre Vita

Sportarzt des Jahres 2005, 12 Olympiateilnahmen und Vorkämpfer im Anti-Doping-Kampf: Die Vita des Freiburger Sportmediziners Dr. Georg Huber las sich beeindruckend. Dann überschattete der Arzt sein Schaffen mit seinem Dopinggeständnis gegenüber der Universitätsklinik Freiburg selbst. Zwischen 1980 und 1990 habe er Nachwuchsradfahrern Dopingmittel verabreicht - "um Schlimmeres zu verhüten".

Als Hubers Ziehvater gilt der Freiburger Professor Joseph Keul, der ihm erstmals die medizinische Versorgung einiger Sportler bei den Spielen 1972 in München anvertraute. Inklusive der Winterspiele 2006 in Turin folgten 11 weitere Olympiaeinsätze.

Huber richtete erstmals bei den Spielen 1980 in Lake Placid eine zentrale Olympia-Apotheke für die deutsche Mannschaft ein und war in Turin Koordination der medizinisch-technischen Ausstattung vor Ort zuständig.

Absolutes Spezialgebiet des 64-jährigen Schwarzwälders war aber der Radsport. Die Gesellschaft für Orthopädisch-Traumatologische Sportmedizin (GOTS), die ihn als ersten Internisten 2005 zum "Sportarzt des Jahres" kürte, bezeichnete ihn als den Mediziner des Radsports. 1978 wurde er erstmals als Radsportarzt eingesetzt. Seit 1982 fungierte er als Leitender Verbandsarzt, bis zum Samstag als Koordinator.

Im Behindertensport galt er als Vorreiter im Kampf gegen Doping. 1992 führte er die Anti-Doping-Regeln in das Segment ein und war bis zum Pfingstsonntag als medizinischer Chef für die Überwachung der Anti-Doping-Regeln zuständig. Seit 1988 hatte er die Athleten bei allen Sommer-Paralympics mitbetreut. Auch bei der Gehörlosenolympiade war er seit 1997 im Einsatz.

In den vergangenen vier Jahren hatte sich der Arzt auch bei der Nationalen Anti-Doping-Agentur (NADA) engagiert. Bei der NADA hatte Huber noch in einem langen Gespräch jede Beteiligung an Doping von sich gewiesen.

Außerdem war Huber, dessen medizinische Schwerpunkte in der Kardiologie und der Arbeitsmedizin liegen, für die Leistungmedizin im deutschen alpinen Skisport zuständig. Der Deutsche Ski-Verband (DSV) sowie der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) zogen ebenfalls am Pfingstsonntag die Reißleine und schicken den Dopingarzt in Rente.

Quelle: ntv.de

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