Überraschungen bei Ski-WM Gold für zwei Außenseiter
06.02.2007, 11:47 UhrErst gab es drei Tage lang kein Rennen, dann eine große und eine kleine Sensation: Für Erstaunen sorgte im schwedischen Are zunächst Patrick Staudacher aus Italien, der beim verspäteten Auftakt der alpinen Ski-Weltmeisterschaften Gold im Super-G holte.
Der 26-jährige Außenseiter, der bislang noch keinen Weltcup gewonnen hat, fuhr auf einer verkürzten Strecke in 1:14,30 Minuten zum ersten WM-Titel für Italien seit 1996. Damals hatte Alberto Tomba in der Sierra Nevada im Slalom und im Riesenslalom triumphiert.
Silber in Are gewann der Österreicher Fritz Strobl vor dem Schweizer Bruno Kernen. Der Deutsche Stephan Keppler aus Ebingen kam nicht unter die besten 20.
Pärson erneut vorn
Auch im Super-G der Frauen gab es eine kleine Überraschung, wenngleich sich dort mit Anja Pärson die Titelverteidigerin durchsetzte. Nach einer bisher enttäuschend verlaufenen Saison war mit dem insgesamt fünften WM-Erfolg der 25-jährigen Schwedin, die in 1:18,85 Minuten siegte, jedoch nicht unbedingt zu rechnen.
Stattdessen war vor dem Rennen allgemein ein Zweikampf um Gold zwischen der US-Amerikanerin Lindsey Kildow und Renate Götschl aus Österreich erwartet worden. Mit Silber für Kildow (0,32 Sekunden zurück) und Bronze für Götschl (0,53 s) blieben die Favoritinnen immerhin nicht gänzlich ohne Edelmetall.
Die drei deutschen Starterinnen hatten mit dem Kampf um die Medaillen wie erwartet nichts zu tun. Beste des Trios war Maria Riesch (Partenkirchen), die mit einem Rückstand von 1,33 Sekunden auf einen guten 10. Rang fuhr und damit für das beste deutsche Ergebnis des Tages sorgte.
Terminänderung angedacht
Auch wenn mit den Super-G-Rennen am Dienstag endlich die ersten WM-Läufe stattfinden konnten, denkt der Internationale Skiverband FIS über die künftige Verlegung von alpinen Ski-Weltmeisterschaften nach. Es gebe Diskussionen, die Alpin-WM Ende Februar zu veranstalten und die nordische Ski-WM Anfang Februar, sagte FIS-Präsident Gian-Franco Kasper. Bislang gehört den Alpinen traditionell die erste Hälfte des Februars, die Nordischen folgten danach mit ihren Titelkämpfen.
Nach den Wetterkapriolen im schwedischen Are waren verstärkt Fragen nach der Terminwahl aufgekommen, weil bereits vor den Weltmeisterschaften mit schwierigen äußeren Bedingungen in Mittelschweden gerechnet worden war. Erst Ende Februar sollen sich dort die Wetterverhältnisse bessern.
Wegen starken Windes, starker Schneefälle und teilweise aufgeweichter Pisten mussten die Super-G-Rennen mehrmals verschoben werden. So war das Herrenrennen ursprünglich für Samstag geplant, wurde dann auf Montag verlegt, fand schließlich erst heute stand, dafür mit Patrick Staudacher dann aber einen überraschenden Sieger.
Quelle: ntv.de