Sport

Biathlon-Weltcup Hochfilzen Greis bleibt in Erfolgsspur

Mit den Routiniers kehrte der Erfolg bei den deutschen Biathleten zurück. Michael Greis (Nesselwang) hat am Donnerstag seine Erfolgsserie in Hochfilzen mit dem dritten Platz fortgesetzt, und auch der Oberhofer Alexander Wolf schaffte als Viertplatzierter die deutsche Olympia-Norm. Neun Monate nach dem WM-Silber im Tiroler Biathlon-Mekka musste Greis bei Postkartenwetter in seinem Weltcup-Saisondebüt beim Einzelrennen über 20 Kilometer nur dem fehlerfrei schießenden Franzosen Raphael Poiree um 12,8 Sekunden und Weltcup-Spitzenreiter Ole Einar Björndalen, der wie Greis eine Scheibe verfehlt hatte und drei Mal den Stock wechseln musste, um 2,5 Sekunden den Vortritt lassen.

"Das war genau das, was ich mir vorgenommen hatte. Vor dem Saisoneinstand ist immer ein bissel Ungewissheit dabei, was die eigenen Leistungen im Vergleich zu den anderen wert sind. Jetzt bin ich superglücklich", sagte Michael Greis bereits im Umkleideraum, als seine härtesten Kontrahenten noch auf der Strecke waren. "Das war heute so eine Leistung, wie ich sie mir vorstelle. Nur ein Schießfehler -das ist gut, aber noch ausbaubar. Dass ich mit dem besten Saisonstart meiner Laufbahn auf Anhieb die Olympia-Norm erfüllt habe, ist das Sahnehäubchen", meinte Greis.

Als sich der baumlange Oberhofer Alexander Wolf eine halbe Stunde später bei einsetzender Dunkelheit mit letzter Kraft und nur 31,5 Sekunden langsamer als Poiree ins Ziel warf, ordnete Bundestrainer Frank Ullrich das Rennen endgültig als sehr gutes ein. "Das waren ganz tolle Leistungen von Michi Greis und Ali Wolf. Auch Michael Rösch hat sich mit dem 18. Platz gut verkauft. Bei einigen anderen fehlt noch die Wettkampfhärte. Erfreulich ist zudem, dass wir läuferisch voll mit dabei sind und auch Poiree und Björndalen Paroli bieten können", sagte der Bundestrainer.

Wolf selbst brauchte nur kurze Zeit, um sich von den Strapazen der 20 Kilometer zu erholen. "Endlich ein Zwanziger, wo es geklappt hat. Ich habe mich hundertprozentig aufs Schießen konzentriert, mir Zeit gelassen. Mit der erfüllten Olympia-Norm wird der Druck in den nächsten Rennen nicht mehr so hoch sein", erklärte er nach den viertbesten Weltcup-Ergebnis seiner Laufbahn und 13 Tage vor seinem 28. Geburtstag.

Je vier Schießfehler leisteten sich die vorjährigen Staffel-Weltmeister Sven Fischer (Oberhof) und Ricco Groß (Ruhpolding). Fischer, der mit seiner Leistung nach längerem Trainingsausfall zufrieden war, teilte sich zeitgleich mit Rösch den 18. Rang. Groß wurde nur 54. und wird sich auch weiterhin nicht mit den Dezember-Wettkämpfen anfreunden. "Das ist nicht mein Monat. Doch wichtig ist der Saisonhöhepunkt im Februar, nicht die derzeitige Form. Da bin ich aber nach den Erfahrungen der letzten Jahre optimistisch", tröstete sich der Ruhpoldinger.

Quelle: ntv.de

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