Biathlon in Oberhof Greis sprintet aufs Treppchen
09.01.2010, 15:26 UhrDen Sieg verpasst Biathlon-Olympiasieger Michael Greis bei der Wetterlotterie in Oberhof zwar knapp. Doch auch mit Platz zwei beschert er den deutschen Skijägern die beste Platzierung in diesem Winter.
Beim Weltcupsprint über 10 Kilometer hat der dreimalige Olympiasieger Michael Greis den deutschen Biathleten den ersten Einzel-Podestplatz im Olympia-Winter erkämpft. In Oberhof musste sich der 33-Jährige mit zwei Strafrunden nur Jewgeni Ustjugow geschlagen geben, um 2,8 Sekunden. Der 24 Jahre alte Russe hatte sogar drei Scheiben verfehlt, lief aber bei extremen Witterungsbedingungen eine fantastische Schlussrunde.
Mit seinem zweiten Weltcup-Sieg in Folge übernahm Ustjugow auch erstmals in seiner Laufbahn das Gelbe Trikot des Spitzenreiters. Der Schwede Carl Johan Bergman, der als einziger alle zehn Scheiben traf, landete mit 8,2 Sekunden Rückstand auf dem dritten Platz.
"Heute hat schon etwas Glück dazu gehört. Durch die Kälte und die Sturmböen war es ja alles andere als Sportler- und Zuschauerwetter. Doch ich hatte einen Super-Ski. Das hat mich richtig motiviert", lobte Greis die deutschen Skitechniker. Beim Liegendschießen hatte er sich viel Zeit genommen und alle fünf Scheiben getroffen. "Da habe ich mich extrem zusammengerissen. Angesichts der Böen waren die zwei Fehler beim Stehendanschlag auch okay. Da musste ich um jeden Treffer kämpfen. Zum Glück gab's auf der Schlussrunde einen Zweierzug. Da konnte ich mich gut reinhängen", beschrieb Greis seinen Auftritt, für den er von Bundestrainer Frank Ullrich ein Extralob erntete.
Bann endlich gebrochen?
"Das war ein hart erkämpfter Podiumsplatz bei den extremen Bedingungen. 'Michi' ist dafür belohnt worden, dass er in den letzten Tagen ganz akribisch gearbeitet hat. Ich hoffe, dass nun der Bann gebrochen ist und die ganze Mannschaft aus dem Ergebnis Motivation für die kommenden Aufgaben ziehen kann", sagte der Bundestrainer nach der Wetterschlacht vor 23.000 Zuschauern. Zweitbester der sieben deutschen Starter, die insgesamt 34 Mal in die Strafrunde mussten, war Arnd Peiffer auf dem 38. Platz. Insgesamt verfehlten die 112 Starter 480 Mal die Scheiben.
Wegen der schwierigen Wetterbedingungen hatte der Start lange auf der Kippe gestanden. Erst eine Viertelstunde vor Wettkampfbeginn gab die Jury endgültig Grünes Licht.
Quelle: ntv.de, dpa