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Erstmals seit Mai 2006 Grönefeld in Runde drei

Im Glutofen von New York hat Qualifikantin Anna-Lena Grönefeld einen kühlen Kopf bewahrt und ihren Siegeszug bei den US Open fortgesetzt. Die 22-jährige Nordhornerin erreichte durch ein 6:1, 6:3 gegen Jessica Moore (Australien) erstmals seit Mai 2006 wieder die dritte Runde eines Grand-Slam-Turniers. Wegen physischer und psychischer Probleme war die Weltranglisten-141. Grönefeld nach einer neunmonatigen Auszeit erst im Mai wieder in den Profizirkus zurückgekehrt.

In der nächsten Runde trifft die Fedcup-Spielerin am Samstag auf die an Nummer 17 gesetzte Französin Aliz Cornet. Dagegen haben Andreas Beck und Sabine Lisicki Überraschungen verpasst. Besonders Qualifikant Beck aus Ravensburg lieferte dem Weltranglisten-Vierten David Ferrer (Spanien) beim 6:4, 5:7, 3:6, 6:7 (5:7) einen heißen Tanz. Die 18-jährige Lisicki vergab indes durch ihre 4:6, 6:1, 4: 6-Niederlage gegen die um 42 Ränge besser platzierte Alona Bondarenko (Ukraine) die Chance, in der dritten Runde Wimbledonsiegerin Venus Williams (USA) herausfordern zu dürfen.

Weltranglisten-Erste sensationell ausgeschieden

Die Tennis-Weltranglisten-Erste Ana Ivanovic ist sensationell in der zweiten Runde gescheitert. Die Serbin verlor 3:6, 6:4, 3:6 gegen die bisher unbekannte Französin Julie Coin. Die 25 Jahre alte Qualifikantin wird in der Weltrangliste nur auf Platz 188 geführt.

Ivanovic hatte sich vor den Olympischen Spielen am Daumen verletzt und deswegen ihre Teilnahme in Peking abgesagt. Die Führung in der Weltrangliste dürfte die French-Open-Siegerin nach dem Turnier einbüßen. Vor den US Open hatte bereits ihre serbische Landsfrau Jelena Jankovic für eine Woche die Spitzenposition inne.

"Die Vergangenheit ist abgehakt"

Nachdem Grönefeld, vor zwei Jahren schon einmal die Nummer 14 der Welt, wegen ihrer Spielpause zeitweise sogar aus den Top 400 gefallen war, hatte sie zuletzt vorwiegend Challenger-Turniere gespielt. "Das war der richtige Weg. Ich habe wieder Selbstvertrauen. Die Vergangenheit ist abgehakt", meinte die Fedcup-Spielerin in Anspielung auf ihre Trennung vom umstrittenen Trainer Rafael Font de Mora vor zwei Jahren. Im Mai 2006 hatte sie im Viertelfinale der French Open in Paris gestanden.

Der 22-jährige Beck indes verlangte dem diesjährigen Australian-Open-Viertelfinalisten Ferrer in einer offenen Partie alles ab. Für den deutschen Meister von 2007 waren die mit 20,6 Millionen Dollar dotierten US Open erst das zweite Grand-Slam-Turnier seiner Karriere. "Natürlich bin ich enttäuscht, aber auf dieser Leistung kann man aufbauen", erklärte Beck. Bei seinem Debüt in Wimbledon vor zwei Monaten war der Weltranglisten-122. Beck gegen den späteren Sieger Rafael Nadal (Spanien) ausgeschieden.

Sabine Lisicki enttäuscht

Lisicki haderte nach dem Aus mit ihrer fehlenden Erfahrung. "Ich war vielleicht zu verkrampft. Ich muss eben noch Spielpraxis sammeln", meinte die enttäuschte Hoffnungsträgerin Lisicki, die im dritten Satz von Krämpfen geplagt wurde. Damit bleibt für die Weltranglisten-73. in ihrem ersten Jahr auf der Profitour das Erreichen der dritten Runde bei den Australian Open im Januar der größte Erfolg.

Daviscupspieler Tommy Haas bestreitet seine Zweitrundenpartie gegen Gilles Muller am Freitag. Das bislang einzige Duell gegen den Linkshänder aus Luxemburg hatte der 30-jährige Haas, der zuletzt zweimal in Folge im Viertelfinale der US Open stand, vor zwei Jahren klar gewonnen.

"Irgendwann die Nummer eins"

Trotz des Ausscheidens in Flushing Meadows hat Lisicki, die seit mehr als vier Jahren auch in der berühmten Profi-Schmiede von Nick Bollettieri in Florida trainiert, weiter ihr großes Ziel im Auge. "Ich will irgendwann einmal die Nummer eins sein. Wenn du dir zu anspruchslose Ziele setzt, wirst du auch nichts erreichen", beschreibt sie selbstbewusst ihr Credo. Zu Jahresbeginn hatte Lisicki in der Weltrangliste noch auf Rang 198 gestanden und sich in ihrer ersten Saison auf der Profitour stetig gesteigert.

Bollettieri jedenfalls ist von den glänzenden Perspektiven Lisickis überzeugt. "Sabine hat ein sehr gutes Auge, präzise Schläge und einen starken Willen", urteilte er über die Berlinerin, die nach ihrem starken Grand-Slam-Debüt bei den Australian Open in Melbourne auch schon im Fedcup für Furore sorgte. Im Februar hatte sie beinah sensationell die frühere Weltranglistenerste Lindsay Davenport (USA) besiegt.

Quelle: ntv.de

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