2500 Soldaten, 1200 Polizisten Großaufgebot zum EM-Finale
28.06.2008, 18:00 UhrBeim EM-Finale zwischen Deutschland und Spanien am Sonntag in Wien (20.45 Uhr) werden 2500 Soldaten und 1200 Polizisten für die Sicherheit sorgen. Ein Teil der Polizisten kommt auch aus den beiden Ländern der Finalisten. Der Luftraum wird durch das Bundesheer abgesichert.
Der Großteil der Soldaten wird im Rahmen der Luftraumsicherung und im Sanitätsdienst eingesetzt. Etwa 400 Spezialisten werden für die Abwehr und Bewältigung von atomaren, biologischen und chemischen Unfällen bereitstehen.
Großer Fan-Andrang erwartet
Wien rechnet mit 40.000 deutschen und 20.000 spanischen Fans. Auf einen Rekordtag machen sich wegen zahlreicher Fanflieger und Privatmaschinen aus Spanien und Deutschland die Flughafen-Betreiber gefasst. 35 Fan-Charter und 280 Privatjets haben sich angesagt.
Die Anhänger der Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) werden allerdings vor allem mit dem Auto und mit Bussen anreisen. Wegen des zu erwartenden Andrangs auf die Fanzone werden auch das Hanappi-Stadion in Hütteldorf sowie der Gasometer geöffnet.
Staatsgästen drohen Probleme
Problematisch aufgrund des hohen Fanandrangs könnten die Konvois der Staatsgäste vom Flughafen zum Ernst-Happel-Stadion werden. "Wo viele Fans sind, brauchen sie auch viel Platz. Gleichzeitig soll man aber auch den Staatsgästen eine rasche und sichere Zufahrt zum Stadion gewährleisten", erklärte Polizeioberst Christian Stella.
Im Stadion werden unter anderem die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel, Bundespräsident Horst Köhler, der spanische König Juan Carlos und der ehemalige US-Außenminister Henry Kissinger das Finale verfolgen.
Kampagne gegen Zapatero
Auch Spaniens Ministerpräsident Jos Luis Rodrguez Zapatero hat sich für das Endspiel angekündigt, allerdings zum Unmut einiger abergläubischer spanischer Fans. Mehr als 1000 Spanier schlossen sich der Zeitung "El Mundo" zufolge einem Internet-Aufruf an, in dem Zapatero aufgefordert wird, dem Endspiel fernzubleiben.
Der Aberglaube stützt sich darauf, dass die Elf von Trainer Luis Aragons bei der EM ohne die Präsenz von Zapatero alle Spiele gewonnen habe. Der Regierungschef drohe nun zum "gafe" zu werden. "El gafe" bezeichnet im Spanischen eine Figur, die anderen Pech bringt oder bei Feiern die Stimmung verdirbt.
Die Initiatoren der Kampagne wiesen ferner darauf hin, dass Spanien im vorigen Jahr im Beisein von Zapatero das Endspiel der Basketball-EM gegen Russland mit einem Punkt Unterschied verloren hatte. Dabei war der Weltmeister Spanien als haushoher Favorit in das Finale gegangen. Die abergläubischen Fans verschwiegen allerdings, dass Zapatero 2006 das Finale der Champions League miterlebte, das sein Lieblingsclub FC Barcelona mit 2:1 gegen Arsenal London gewann.
Quelle: ntv.de