Megakampf "während Usyk heult"? Großmaul Tyson Fury ruft zum "Battle Of Britain"
06.09.2022, 12:14 Uhr
Tyson Fury will schnell wieder boxen.
(Foto: IMAGO/John Barry)
Tyson Fury tritt erst im April unter gewaltigem Getöse ab, der "Gypsy King" könnte seinen Legendenstatus als ungeschlagener Schwergewichtsweltmeister pflegen. Doch der großmäulige Boxer will schnell zurück in den Ring und endlich einen Megafight über die Bühne bringen.
WBC-Champion Fury kokettiert seit Wochen mit einer Rückkehr in den Ring, seinen bislang letzten Kampf bestritt er im April gegen Dillian Whyte aus Jamaika in Wembley. Mal erklärte er seinen endgültigen Rücktritt, dann rief er eine halbe Milliarde Dollar als Summe für einen weiteren Kampf auf. Nun verkündete er: Wenn Joshua sich drückt, werde er einen anderen Gegner suchen.
Auch auf Twitter schrieb Fury an seinen Landsmann gerichtet: "Was meinst du, Big G: Geben wir den Fans, was sie wollen, während Usyk rumheult? Ich habe ein Datum und einen Ort. Wer wird Britannien regieren?" Der frühere Schwergewichtschampion Joshua ist nach zwei Niederlagen gegen den Ukrainer Oleksandr Usyk, zuletzt Ende August in Dschidda/Saudi-Arabien, ohne WM-Gürtel. Fury solle sich an sein Management wenden, schrieb Joshua, er werde sich nicht weiter an "Online-Diskussionen" beteiligen.
Der "Battle of Britain" war seit vielen Jahren vorbereitet und immer und immer wieder als "der Kampf aller Kämpfe" herbeigeschrieben und -geredet worden. Joshuas Manager Eddie Hearn hatte im März 2021 sogar schon verkündet, dass beide Parteien zwei Kämpfe unter Dach und Fach gebracht hätten. Doch die Niederlage Joshuas gegen Usyk machte alle Pläne für das Riesenspektakel zunichte. Mit dem Rücktritt Tyson Furys schien das Duell in noch weitere Ferne gerückt zu sein.
"Ukrainischer Penner"
Zuletzt war vor allem über ein Duell Tyson Furys mit Oleksandr Usyk spekuliert worden. "Schickt mich in den Ring und ich werde den ukrainischen Penner um seine Gürtel erleichtern, wie ich es schon mit dem letzten ukrainischen Penner getan habe", sagte Fury in einem nach Usyks zweitem Sieg gegen Anthony Joshua veröffentlichten Video. Doch bislang kam kein Vereinigungskampf mit dem Ukrainer zustande. Das mag auch an Furys Forderungen gelegen haben, der 500 Millionen Pfund für den Mega-Fight forderte. "Wenn sie den Gypsy King im Ring sehen wollen, müssen sie eben eine riesengroße Summe hinblättern, um den größten Kampf der Welt zu sehen", sagte der 34-Jährige vor Kurzem.
Fury hatte 2015 in Düsseldorf Usyks ukrainischen Landsmann Wladimir Klitschko als Vierfach-Weltmeister entthront. Doch Usyk machte ihm schon im Ring nach seinem zweiten Triumph über Joshua das Angebot für ein Schwergewichtsspektakel: "Ich bin mir sicher, dass Fury nicht wirklich zurückgetreten ist und er gegen mich kämpfen will. Ich will gegen ihn kämpfen und wenn ich nicht gegen Fury kämpfe, kämpfe ich überhaupt nicht."
Doch Usyk hat nun offenbar zumindest vorerst keine Lust auf das Spektakel gegen den großmäuligen Boxrentner, der erst im April mit dem Sieg gegen den Jamaikaner Dillian Whyte unter gewaltigem Brimborium als erster ungeschlagener Schwergewichtsweltmeister seit dem legendären Rocky Marciano abgetreten war. Usyk hält die WM-Gürtel der Verbände WBA, WBO und IBF, will aber in diesem Jahr nicht mehr boxen.
Quelle: ntv.de, ter/sid