Sport

Gummersbach bleibt in Handball-Bundesliga Großwallstadt steigt nach 44 Jahren ab

Das Herzschlag-Finale der Handball-Bundesliga ist entschieden: Großwallstadt steigt nach 44 Jahren in der höchsten Spielklasse ab. Nichts erinnert mehr an die große Zeit des einstigen Europapokalsiegers. In letzter Sekunde rettet sich ein anderer Traditionsclub: Gummersbach bleibt erstklassig.

Gummersbachs Adrian Pfahl

Gummersbachs Adrian Pfahl

(Foto: picture alliance / dpa)

Es ist das Ende einer Ära: Nach 44 Jahren in der Handball-Bundesliga ist der TV Großwallstadt abgestiegen. Der einstige deutsche Meister und Europapokalsieger unterlag in eigener Halle dem deutschen Meister THW Kiel mit 29:32 (10:16). Damit verlor Großwallstadt am letzten Spieltag das Herzschlag-Finale um den Klassenverbleib mit dem VfL Gummersbach, der sich trotz eines 26:28 (9:15) gegen Absteiger TV Neuhausen mit einem Punkt Vorsprung rettete. Gummersbach bleibt damit das einzige Gründungsmitglied der Bundesliga, das noch nie abgestiegen ist.

Die Hoffnungen der Großwallstädter, dass der THW Kiel drei Tage nach der Übergabe der Meisterschale am vorigen Mittwoch mit der Saison abgeschlossen haben könnte, erfüllten sich nur zum Teil. Nach einem deutlichen Halbzeitrückstand hatten sich die Mainfranken binnen weniger Minuten wieder in die Partie gekämpft und 13 Minuten vor dem Schlusspfiff durch den überragenden Maximilian Holst (9 Tore) sogar ausgeglichen. Am Ende fehlte den Gastgebern vor 4300 Zuschauern in der ausverkauften Frankenstolz-Arena aber die Kraft.

Gummersbach desolat - und dennoch erfolgreich

"Das ist wie ein Spielfilm, der abläuft, mit einem ganz ganz schlechten Ende", sagte Großwallstadts Sportdirektor Peter Meisinger: "Wir müssen jetzt die Hausaufgaben für einen Neubeginn machen, einiges muss geändert werden."

Großwallstadt nutzte auch ein desolater Auftritt der Gummersbacher im letzten Spiel in der altehrwürdigen Eugen-Haas-Halle nichts. Vor den Augen des einstigen Bundestrainers Heiner Brand wurde der harmlose Gastgeber von Neuhausen vorgeführt, lag schon mit 10:17 (34.) hinten und blieb nur dank der gleichzeitigen Niederlage von Großwallstadt in der Bundesliga.

Champions-League-Sieger HSV Hamburg hat derweil die Chance auf die erneute Qualifikation für die Königsklasse verspielt. Das Team von Trainer Martin Schwalb kam bei MT Melsungen nicht über ein 30:30 (14:17) hinaus und blieb Fünfter. Die Füchse Berlin verteidigten den vierten Rang durch ein 31:30 (11:14) beim TSV Hannover-Burgdorf und können sich über ein Wildcard-Turnier für die Champions League qualifizieren. Allerdings können die Hamburger als Titelverteidiger noch über eine Ausnahmeregelung des europäischen Verbandes EHF in die Champions League kommen.

Bergischer HC, Emsdetten und Eisenach neu im Oberhaus

Fixe Starter in der Meisterklasse sind neben dem 18-maligen deutschen Meister und DHB-Pokalsieger Kiel die SG Flensburg-Handewitt und die Rhein-Neckar Löwen. Flensburg sicherte sich durch ein 30:28 (16:15) gegen den TuS N-Lübbecke Platz zwei vor den punktgleichen Mannheimern, die HBW Balingen-Weilstetten mit 35:22 (14:12) deklassierten. Im EHF-Pokal spielt erstmals Hannover.

Neben Großwallstadt und Neuhausen ist auch TuSEM Essen abgestiegen. Der Tabellenletzte verlor beim TBV Lemgo mit 23:24 (8:14). Aufgestiegen aus der 2. Bundesliga sind der Bergische HC, der TV Emsdetten sowie der ThSV Eisenach.

Erstmals seit 21 Jahren ist am letzten Bundesliga-Spieltag eine Partie ersatzlos gestrichen worden: Wegen des Elbe-Hochwassers fiel die Partie des SC Magdeburg gegen Frisch Auf Göppingen aus. Die Spieler des Tabellensiebten unterstützten unterdessen die Fluthelfer beim Deichbau und Befüllen von Sandsäcken.

Zuletzt war am letzten Spieltag der Saison 1991/1992 die Begegnung Stahl Brandenburg gegen den VfL Bad Schwartau ohne Neuansetzung ausgefallen. Seinerzeit verhinderte ein Stromausfall in der Stahl-Halle das Spiel.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen