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Olympia-Mission startet mit Sieg Grozer rettet Volleyballern "den Arsch"

Angriffsmaschine: Georg Grozer sammelte 21 Punkte gegen die Tschechen.

Angriffsmaschine: Georg Grozer sammelte 21 Punkte gegen die Tschechen.

(Foto: imago images/Bernd König)

Olympia in Tokio heißt das große Ziel für die deutschen Volleyballer. Um sein Ticket zu lösen, muss das Team um Altstar Georg Grozer beim gnadenlosen Quali-Turnier in Berlin bestehen. Der Auftakt gegen Tschechien ist "nix für Feinschmecker", glückt aber deutlich - weil Grozer kurz brilliert.

An eine Aufschlagserie wie beim Auftaktsieg der deutschen Volleyball-Auswahl in der Olympia-Qualifikation gegen Tschechien konnte sich Georg Grozer nicht erinnern. "Keine Ahnung", sagte der Diagonalangreifer nach dem 3:0 am Sonntagabend. Den zweiten Satz hatte der 35-Jährige mit sieben Kracheraufschlägen am Ende fast im Alleingang gewonnen. "Ich gebe nur Vollgas, und dann gucken wir mal, wie das klappt", meinte "Hammer Schorsch" zu seiner Marschroute, wenn er die Bälle beim Aufschlag ins gegnerische Feld donnert.

Perfekt spielte Grozer noch nicht - fand Grozer.

Perfekt spielte Grozer noch nicht - fand Grozer.

(Foto: imago images/Contrast)

Beim Russland-Legionär von Zenit St. Petersburg klappte beim klaren Startsieg in der Berliner Max-Schmeling-Halle noch lange nicht alles. Der Auftakterfolg in Gruppe A gegen den auf dem Papier leichtesten Vorrundenrivalen war aber wichtig für die Nerven. "Wir haben Fehler gemacht, die wir in den letzten Wochen nicht gemacht haben", meinte Grozer über den besonderen Druck vor den Heimfans, die wie auch die Mannschaft selbst einen Sieg erwartet hatten. "Wir haben aber 3:0 gewonnen, und das ist eine guter Schritt in eine positive Richtung." Grozer war zwar mit 21 Punkten bester deutscher Angreifer, sah aber bei sich selbst noch genügend Steigerungspotenzial für das Turnier in der Hauptstadt.

Zu seiner Mega-Aufschlagserie im zweiten Durchgang, mit der er einen 18:22-Rückstand zum Satzgewinn drehte und die Nerven beruhigte, scherzte er: "Ich habe Glück gehabt." Seine Mitspieler schwärmte hingegen, wie Libero Markus Steuerwald: "Georg ist Georg. Mit ihm ist alles möglich. Er hat uns den Arsch gerettet."

"Nix für Feinschmecker"

Im Idealfall bestreiten die Deutschen noch vier Partien und stehen dann als Olympia-Teilnehmer fest. Nur der Gewinner des Achterwettbewerbs ist in Tokio dabei. Die Auslese ist gnadenlos. "Das war ein ordentlicher Start, es war aber nix für Feinschmecker", resümierte Kapitän und Zuspieler Lukas Kampa. Die nächste Aufgabe heißt am Abend Belgien (20.10 Uhr/Sport1).

Die Mannschaft um Kapitän Sam Deroo musste sich zum Auftakt dem EM-Zweiten Slowenien nach engen Sätzen mit 0:3 geschlagen geben. "Wir müssen uns steigern", forderte Kampa vor dem zweiten Gruppenspiel. Das letzte Aufeinandertreffen beider Mannschaften verloren die Deutschen. Bei der EM im vergangenen Jahr unterlag Kampas Team in der Vorrunde mit 2:3. Auf dem Weg nach Tokio dürfen sich die Deutschen keinen Ausrutscher erlauben.

Quelle: ntv.de, cwo/dpa

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