Sport

Radsport "optimal ruiniert" Günstige Zeit für den Ausstieg

Der Markenexperte Bernd M. Michael sieht nach dem jüngsten Dopingfall um Patrik Sinkewitz für den deutschen Radsport die große Chance, einen kompletten Neuanfang zu machen, "weil das Tal so tief und die Glaubwürdigkeit optimal ruiniert ist". Das sagte der ehemalige Europa-Chef der Agenturgruppe Grey in einem Interview. Für T-Mobile biete sich momentan die günstigste Gelegenheit, sich aus dem Radsport-Sponsoring zurückzuziehen. "Wenn unternehmensstrategisch die Absicht besteht, dieses Geld umzuleiten, dann jetzt", sagte der als einer der renommiertesten Markenprofis in Europa geltende Michael.

T-Mobile kann nach Michaels Einschätzung aber auch dazu beitragen, "den Radsport aus dem tiefen Tal des Missverhaltens in die klare, saubere Welt des reinen Sports zurückzuführen". Die Katastrophe sei zwar geschehen, doch das Bonner Unternehmen könne nun mithelfen, "den Sport sauber zu machen. Sie könnten sagen, wir lassen niemanden allein. Abhauen, wenn etwas schief geht, kann jeder", meinte Michael.

Der Markenexperte legte dem Radsport nahe, möglichst einen kompletten Neubeginn zu wagen. Dazu müsse man sich jetzt bekennen. "Der Radsport muss jetzt mit Methoden arbeiten wie an einem Flughafen, wo jeder Passagier gescannt wird, bevor er fliegen darf. Das muss im Radsport etabliert werden, denn bis jetzt muss man davon ausgehen, dass alle dopingverseucht sind", sagte er.

Zudem empfahl Michael, Konventionalstrafen mit der Teilnahme an Radsport-Ereignissen zu koppeln. "Denn jedes Fehlverhalten schädigt die Mannschaft, die Sponsoren, die Medien", sagte er. Künftig dürften nur die übrig und am Start bleiben, mit denen der Radsport neu anfangen könne.

Quelle: ntv.de

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