Sport

Liga-Pokal-Endspiel HSV - Borussia 4:2

Meisterschafts-Kandidat Borussia Dortmund hat im Ligapokal-Finale vom Hamburger SV die Grenzen aufgezeigt bekommen und den Hanseaten den ersten Titel der neuen Saison überlassen müssen. Der HSV siegte vier Tage vor dem Auftakt in der Fußball-Bundesliga in Mainz 4:2 (3:1) gegen den Ex-Meister und trug sich durch seinen ersten Titelgewinn seit dem Pokal-Triumph von 1987 als dritter Verein nach Bayern München und Hertha BSC Berlin in die Siegerliste des Ligapokals ein.

Nico-Jan Hoogma (2.), Rodolfo Cardoso (12.), Naohiro Takahara (17.) und Stefan Beinlich (68.) sicherten den Hanseaten die Siegprämie von 1,28 Millionen Euro. Der BVB, für den Marcio Amoroso (24.) per Foulelfmeter und Jan Koller (61.) erfolgreich waren, musste sich nach einer mäßigen Premiere von Roman Weidenfeller als neue Nummer eins im Tor mit 895.000 Euro begnügen.

In der Nachspielzeit verlor Dortmund zudem noch den eingewechselten Otto Addo wegen groben Foulspiels und Nationalspieler Sebastian Kehl wegen einer Tätlichkeit gegen Schiedsrichter Jürgen Aust (Köln). Vor allem Kehl muss damit eine Sperre auch zum Bundesliga-Start beim Erzrivalen Schalke 04 fürchten.

Die rund 16.700 Zuschauer sahen in der Anfangsphase stark aufspielende Hamburger, die den BVB nach ihrem Halbfinal-Sieg gegen den deutschen Meister Bayern München mit ihrer offensiven Spielweise überraschten. Schon in der zweiten Minute musste Weidenfeller sein ganzes Können aufbieten, um einen Schuss des Japaners Takahara aus kurzer Distanz zu parieren.

Nur wenige Sekunden später war der Nachfolger des zum englischen Pokalsieger Arsenal London gewechselten Jens Lehmann allerdings machtlos. HSV-Kapitän Hoogma köpfte aus kurzer Distanz nach einer Flanke des Bosniers Sergej Barbarez zur Führung der Hanseaten ein und belohnte sein Team damit für den schwungvollen Auftakt.

Während der Elf von HSV-Coach Kurt Jara der Ausfall des argentinischen Torjägers Bernardo Romeo (Adduktorenprobleme) nicht anzumerken war, konnten die Dortmunder die Ausfälle der Stammkräfte Torsten Frings und Evanilson (beide Kreuzbandriss) nicht kompensieren. Die Hamburger waren aggressiver in den Zweikämpfen und hatten die von beiden Seiten offensiv geführte Partie weitgehend im Griff.

In der Folge nutze der HSV seine Überlegenheit und baute die Führung weiter aus. Zunächst zirkelte der argentinische Spielmacher Cardoso einen Freistoß aus gut 20 Metern ins Tor, und nach gut einer Viertelstunde nutze Takahara einen Fehler Weidenfellers: Der Keeper konnte einen Schuss von Christian Rahn nicht festhalten, und der Asiate staubte zum 3:0 ab.

Obwohl die Begegnung vorentschieden schien, gab sich die Elf von Dortmunds Trainer Matthias Sammer nicht geschlagen und kam in der 24. Minute zurück ins Spiel. Der brasilianische Stürmerstar Amoroso verwandelte einen Strafstoß, nachdem Marcel Maltritz Kehl im Strafraum gefoult hatte. Danach verstärkten die Westfalen ihre Bemühungen, doch weder der tschechische Spielmacher Tomas Rosicky (34.) noch der Franzose Ahmed Madouni (45.) konnten die sich bietenden Chancen verwerten.

Nach dem Seitenwechsel verflachte die Partie zunächst. Der HSV verstärkte die Defensive, um den Erfolg über die Zeit zu bringen, und den Dortmundern fehlten über weite Strecken die spielerischen Mittel, um die Abwehr der Norddeutschen ernsthaft in Gefahr bringen zu können.

Erst durch eine Einzelaktion von Koller auf Vorarbeit von Amoroso gelang dem BVB der Anschlusstreffer, doch nur sieben Minuten später sorgte Beinlich mit einem Freistoß für die Vorentscheidung. Auch bei diesem Treffer machte der nervös und unsicher wirkende Weidenfeller keine gute Figur. Beste Hamburger waren die Torschützen Hoogma und Cardoso. Bei den Westfalen überzeugten lediglich Rosicky und mit Abstrichen Kehl.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen