Bochum siegt glücklich HSV bleibt an Bayern dran
19.08.2007, 19:29 UhrDer Hamburger SV hat in der Fußball-Bundesliga zu Spitzenreiter FC Bayern München aufgeschlossen. Für den 1:0 (0:0)-Sieg über Bayer Leverkusen sorgte dabei ausgerechnet der wegen seiner Wechselabsichten nach Valencia in die Schusslinie geratene Rafael van der Vaart. Im zweiten Sonntagsspiel feierte der VfL Bochum einen glücklichen 2:1 (2:0)-Erfolg über Energie Cottbus.
Ungerührt und überragend
In Hamburg folgte den anfänglichen Pfiffen für Provokateur Rafael van der Vaart der tausendfache Jubel über den Matchwinner Rafael van der Vaart. Mit einem eiskalt verwandelten Handelfmeter führte der wegen seiner Wechsel-Eskapaden kritisierte Spielmacher die Hanseaten zu einem hochverdienten 1:0-Heimsieg gegen Leverkusen.
Der vor Selbstvertrauen strotzende Kapitän sorgte vor 52.700 Zuschauern mit seinem Treffer in der 63. Minute für den zweiten Saisonsieg des HSV, der hinter dem souveränen Spitzenreiter Bayern München nun mit der Optimalausbeute von sechs Punkten Zweiter ist. Leverkusen blieb dagegen auch am zweiten Spieltag der Fußball-Bundesliga ohne Sieg.
Trotz des mächtigen Ärgers wegen eines am Samstag veröffentlichten Fotos mit einem Trikot des FC Valencia und der angedrohten Konsequenzen durch die HSV-Vereinsführung trumpfte van der Vaart gegen Bayer scheinbar ungerührt auf. Die von Sportdirektor Dietmar Beiersdorfer angekündigten "Sanktionen", die nach der Partie in einer Sitzung der Hamburger Entscheidungsträger beschlossen werden sollten, belasteten den 24-Jährigen offensichtlich nicht. Zumal die Fans von Minute zu Minute mehr Freude an dem Niederländer hatten, und die Pfiffe schließlich vollends verstummten.
"Wie es aussieht, werde ich bleiben"
"Damit habe ich gerechnet", sagte HSV-Legende Uwe Seeler. "Wenn er gut spielt, sind die Fans auch wieder zufrieden." Der Ehrenspielführer der Nationalelf wollte das Verhalten van der Vaarts dennoch nicht rechtfertigen. "Was er gemacht hat, ist nicht okay. Solche Scherze sollte man lassen."
Auf dem Rasen freilich war van der Vaart überhaupt nicht zu Scherzen aufgelegt. Er legte seinen Mitspielern ein ums andere Mal den Ball einschussbereit vor. Doch weder Mohamed Zidan, der schon nach zwei Minuten nach einer Ecke van der Vaarts den Ball gegen die Latte und sechs Minuten nach dem Wechsel gegen den Pfosten knallte, oder Neuzugang Romeo Castelen konnten die Vorgaben nutzen.
Pech hatte aber auch van der Vaart selbst, der in Bayer-Keeper Rene Adler (43./49.) zunächst seinen Meister fand. Erst in der 63. Minute konnte er ihn schließlich per Strafstoß überwinden. Nach der Partie deutete van der Vaart an, sich mit seinem Verbleib in Hamburg abgefunden zu haben: "So, wie es jetzt aussieht, werde ich bleiben. Der HSV ist ein Super-Verein, ich wollte die Fans nie ärgern, sondern habe nur mein Gefühl beschrieben."
Bechmann lässt Bochum jubeln
Der VfL Bochum hat dank des ersten Bundesliga-Doppelpacks von Tommy Bechmann und einer gehörigen Portion Glück die neue Cottbuser "Nordwand" bezwungen und den ersten Saisonsieg geschafft. Mit seinen Saisontreffern zwei und drei leitete der dänische Stürmer am zweiten Spieltag in der Lausitz den letztlich schmeichelhaften 2:1 (2:0)-Erfolg der Westfalen ein und verdarb dem FC Energie die Premiere der neuen und mit 8.000 Zuschauern auch gleich ausverkauften Nordtribüne.
Mit einem herrlichen Distanzschuss aus 25 Metern in der 14. und einem geschickten Lupfer in der 42. Minute hatte Bechmann maßgeblichen Anteil daran, dass der VfL nach dem 2:2 gegen Werder Bremen zum Auftakt mit vier Punkten einen guten Saisonstart hinlegte. Ervin Skelas erster Bundesliga-Treffer für die Cottbuser vier Minuten nach Wiederanpfiff nutzte den Gastgebern letztlich nichts.
Mit einer starken Abwehrleistung retteten die Gäste den Erfolg gegen die anders als beim 0:0 in Leverkusen diesmal überraschend offensiv agierenden Cottbuser. Kurz vor dem Schlusspfiff hatte der VfL allerdings großes Glück, als die Energie-Stürmer Steffen Baumgart und Jiayi Shao nur den Pfosten trafen.
Quelle: ntv.de