BVB mit Heimkomplex HSV überholt Bayern
15.02.2009, 19:26 UhrMit einem 2:0 (1:0)-Pflichtsieg gegen Arminia Bielefeld hat der Hamburger SV in der Fußball-Bundesliga den FC Bayern München wieder vom dritten Platz verdrängt. Die Hanseaten holten sich mit ihrem neunten Saison-Heimerfolg zugleich Selbstvertrauen für den Auftritt im UEFA-Pokal am Mittwoch im niederländischen Nijmegen.
Borussia Dortmund enttäuschte seine Fans hingegen. Gegen Abstiegskandidat Energie Cottbus kam die Elf von Jürgen Klopp im eigenen Stadion nur zu einem 1:1 (1:1). Damit dümpelt man weiter im Tabellenmittelfeld herum.
Eilhoff lässt Hamburg jubeln
Ganz anders der Hamburger SV. Das Team von Trainer Martin Jol hielt seinen Lieblingsgegner Arminia Bielefeld auch ohne Torgarant Mladen Petric in Schach und liegt als Tabellen-Dritter in Lauerstellung auf den Spitzenplatz in der Fußball-Bundesliga. Piotr Trochowski (32. Minute) unter gütiger Mithilfe von Gäste-Schlussmann Dennis Eilhoff und Paolo Guerrero (60.) per sehenswertem Schlenzer erzielten vor 53.292 Zuschauern die Tore zum 2:0 (1:0).
Bei nasskaltem Schmuddelwetter mit Dauer-Schneeregen fanden die Hamburger gegen die defensiv orientierten Ostwestfalen allerdings nur schwer ins Spiel und konnten sich lange keine Torchance erarbeiten. Auch der nach seiner Sperre zurückgekehrte Ivica Olic agierte harmlos.
Erst nach dem fatalen Fehlgriff von Eilhoff gelang dem HSV der erste Treffer. Trochwoskis Freistoß-Flanke ließ der Schlussmann über die Fingerspitzen ins Tor flutschen. Drei Minuten später hätte der Nationalspieler aus kurzer Distanz fast auf 2:0 erhöht.
Guerrero macht alles klar
In der zweiten Halbzeit kam es gleich wieder zum Duell Trochowski gegen Eilhoff. Im Nachfassen konnte der Torwart den vom HSV-Taktgeber geschossenen Ball aber diesmal festhalten. Für den HSV zeichnete sich dann Rost mit einer Elfmeterparade gegen Wichniarek aus, nachdem sich Alex Silva im Strafraum einen dummen und rüden Kung-Fu-Tritt gegen Robert Tesche geleistet hatte.
Kurz darauf wurde Petric-Ersatz Guerrero für einen fleißigen Einsatz bemüht. Von der Strafraumgrenze überwand er Eilhoff mit seinem fünften Saisontor zum entscheidenden 2:0. Bielefelds ohnehin schwache Gegenwehr war endgültig gebrochen und der Sprung auf Platz drei gesichert.
BVB enttäuscht erneut
Borussia Dortmund ist hingegen nach einer verheißungsvollen Hinrunde wieder im grauen Bundesliga-Mittelmaß angekommen. Mit dem enttäuschenden 1:1 (1:1) im Heimspiel gegen Abstiegskandidat Energie Cottbus verspielten die Westfalen ihre Chance, den Anschluss an die begehrten UEFA-Pokal-Plätze herzustellen und müssen somit weiter auf den ersten Sieg im Jahr 2009 warten.
Vor 66.300 Zuschauern im Signal-Iduna-Park reichte der Treffer von Alexander Frei (36. Minute/Foulelfmeter) nicht aus, um das bereits achte Heim-Unentschieden des BVB in dieser Spielzeit abzuwenden. Cagdas Atan (31.) hatte Cottbus in Führung gebracht, das verdientermaßen einen wertvollen Auswärtszähler im sportlichen Überlebenskampf mitnahm. In einer zerfahrenen Schlussphase sah Dortmunds Koreaner Young-Pyo Lee in der Nachspielzeit die Rote Karte wegen groben Foulspiels. Er fehlt damit im nächsten Spiel gegen Schalke.
Cagdas trifft vorne und foult hinten
Die Dortmunder, die erstmals in der Rückrunde wieder von Beginn an ihren Kapitän Sebastian Kehl aufbieten konnten, agierten bei leichtem Schneetreiben lange zu passiv und leisteten sich viele Abspielfehler. Die mit der Sieger-Elf aus dem Hannover-Spiel (3:1) angetretenen Gäste ließen die Hausherren nicht ins Spiel kommen und wurden mit zunehmender Spieldauer immer frecher.
So war die Führung nicht einmal überraschend, als Cagdas nach Ervin Skelas Pfostenschuss zu seinem ersten Saisontor abstaubte. Dann kam den Westfalen ein berechtigter Elfmeterpfiff von Schiedsrichter Peter Sippel (München) zu Hilfe, nachdem Cagdas Kehl im Strafraum geklammert hatte. Frei ließ sich die Gelegenheit nicht entgehen und verwandelte zu seinem sechsten Saisontreffer.
Doch auch der rasche Ausgleich sorgte nicht für Ruhe in Reihen des BVB. Im Gegenteil: Die Lausitzer blieben am Drücker und hatten drei weitere gute Einschussmöglichkeiten. Allein der aufmerksame Dortmunder Schlussmann Roman Weidenfeller verhinderte gegen Emil Jula (38./41.) und Skela (40.) mit guten Paraden den erneuten Rückstand.
Tremmel hält den Punkt fest
Auch nach dem Wiederanpfiff demonstrierten die Dortmunder eindrucksvoll ihre Probleme, wenn sie gegen vermeintlich schwächere Gegner das Spiel machen müssen. Ihren Aktionen fehlten die zündenden Ideen. Außer einem Freistoß von Neven Subotic (57.) bot sich ihnen lange keine nennenswerte Torchance.
Erst in der Schlussphase standen Frei (69.) und Kehl (73.) nach endlich einmal sehenswerten Angriffen dicht vor dem 2:1, das der starke Gerhard Tremmel im Energie-Gehäuse aber verhindern konnte. Auch der eingewechselte Mohamed Zidan (80./84.) hatte im Abschluss nicht das nötige Glück.
Quelle: ntv.de