Trotz 40-minütiger Überzahl HSV verpasst Heimsieg
12.03.2009, 20:06 UhrDer Hamburger SV hat den erhofften Heimsieg gegen Galatasary Istanbul verpasst und muss um den Einzug ins UEFA-Pokal-Viertelfinale bangen. Im Achtelfinalhinspiel kamen die Hanseaten nur zu einem 1:1 (0:1). Ayan Akman (32.) hatte den 17-fachen türkischen Meister zunächst in Führung geschossen. Vier Minuten nach dem Wechsel sorgte Marcell Jansen dann für den Ausgleich.
Vor 52.000 Zuschauern, darunter 12 000 Fans der Türken, kam der Bundesliga-Fünften nach der Roten Karte gegen Innenverteidiger Emre Asik (53.) zwar zu Chancen, aber nicht mehr zu Toren. Nun wartet am nächsten Donnerstag viel Arbeit auf den HSV, der erstmals seit 19 Jahren wieder ein Europapokal-Viertelfinale erreichen will.
HSV bemüht, "Gala" besser
Nach einer Schweigeminute für die Opfer von Winnenden ging es in der HSH-Nordbank-Arena los. Die Hamburger, bei denen Trainer Martin Jol den Peruaner Paolo Guerrero anstelle von Ivica Olic neben Mladen Petric in den Sturm beordert hatte, bemühten sich um Angriffschwung. Die Türken freilich hatten zunächst mehr vom Spiel, das im Laufe der Zeit immer giftiger wurde.
Dem HSV fehlte nach den beiden deftigen Bundesliga-Niederlagen gegen Wolfsburg und am Samstag in Mönchengladbach vor allem in der Abwehr die Sicherheit. Immerhin hatten die Gastgeber durch einen 18- Meter-Schuss von Piotr Trochowski (28.) die erste echte Chance in einem bis dahin bei weitem nicht hochklassigen Europacup-Spiel. Den ersten Treffer jedoch, das vielleicht am Ende so wichtige Auswärtstor, erzielten die Gäste mit einem Konter nach einer HSV-Ecke.
Akman eiskalt, Petric kläglich
Über vier Stationen spielten die Türken blitzschnell den Ball nach vorne. Benjamin hatte im Zweikampf mit dem Ex-Schalker Lincoln das Nachsehen und spielte das Leder in den Lauf von Akman. Der zog blitzschnell ab und traf mit einem Fernschuss aus 18 Metern ins rechte Toreck. HSV-Keeper Frank Rost war chancenlos. Mit bengalischem Feuer feierten die türkischen Fans ihre Mannschaft. Wenig später hätte der HSV beinahe den Ausgleich geschafft. Doch Petric vergab aus Nahdistanz kläglich und schoss den Ball in die Arme von Torhüter Morgan de Sanctis.
"Wir haben zu verhalten gespielt, hätten mehr Druck machen müssen", sagte HSV-Sportchef Dietmar Beiersdorfer und forderte in der Halbzeit: "Wir müssen engagierter und überzeugter nach vorne spielen." Schon vier Minuten später erfüllte Jansen den Wunsch mit seinem ersten Europapokal-Tor für den HSV. Der starke Guerrero hatte auf Petric geflankt, der auf Jansen verlängerte. Der Nationalspieler traf mit einem Volleyschuss. Kurz darauf rettete Torhüter Rost vor Nando. Wenig später fällte Asik den davongestürmten Petric und wurde vom Platz gestellt. In einer nun besser, aber auch härter werdenden Partie, brachten die ohne ihren Toptorjäger Mina Baros angetretenen Türken den HSV nicht mehr in Gefahr.
Benjamin an die Latte, Olic an den Pfosten
Eine Rudelbildung sorgte für Aufregung, als Arda in Rost gerutscht war. Schiedsrichter Viktor Kassai aus Ungarn behielt die Ruhe, vergab Gelb gegen Boateng und Arda Turan. Danach rettete der eingewechselte Mehmet Güven (67.) mit dem Kopf auf der Linie nach einem Gewaltschuss von Benjamin.
Vier Minuten später brachte Jol den nach der Saison zu Bayern München wechselnden Ivica Olic für Abwehrspieler Dennis Aogo. Doch Istanbul gab sich in der Abwehr keine Blöße mehr. Kurz vor dem Abpfiff traf Olic nur den Pfosten.
Quelle: ntv.de