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Wimbledon-Achtelfinale ist Endstation Haas verpasst Coup gegen Djokovic

Tommy Haas konnte im Achtelfinale gegen Novak Djokovic nicht seine Topform abrufen. Die Nr. 1 der Welt schon.

Tommy Haas konnte im Achtelfinale gegen Novak Djokovic nicht seine Topform abrufen. Die Nr. 1 der Welt schon.

(Foto: dpa)

Was Sabine Lisicki schafft, bleibt Tennis-Routinier Tommy Haas im Achtelfinale von Wimbledon verwehrt: Gegen den Weltranglisten-Ersten Novak Djokovic ist er beim Rasen-Grand-Slam chancenlos. Der Serbe bleibt ohne Satzverlust im Turnier - ebenso wie der britische Hoffnungsträger Andy Murray. Das Traumfinale rückt näher.

Eine Stunde war gespielt und Tommy Haas' Selbstgespräche klangen immer verzweifelter. "Jesus" raunzte der Routinier in den Himmel über Wimbledon, er hatte gerade bravourös drei Breakbälle gegen Novak Djokovic abgewehrt und seinen Aufschlag trotzdem abgeben müssen. Wahrscheinlich hätte Haas an diesem Montagabend im All England Club auch göttlicher Beistand nicht geholfen - zu stark spielte der Weltranglistenerste aus Serbien. Haas unterlag 1:6, 4:6, 6:7 (4:7) und verpasste es damit, beim wichtigsten Tennisturnier der Saison zum zweiten Mal nach 2009 ins Viertelfinale einzuziehen.

Dominator Djokovic ist der Topfavorit auf die Wimbledon-Krone 2013.

Dominator Djokovic ist der Topfavorit auf die Wimbledon-Krone 2013.

(Foto: dpa)

Haas musste sich nach seiner sechsten Niederlage im neunten Duell mit Djokovic kaum Vorwürfe machen. Klar: Der gebürtige Hamburger knüpfte nicht an die Vorstellungen der ersten drei Runden an, vor allem in Satz eins unterliefen ihm bei eigenem Aufschlag zu viele unnötige Fehler. Doch Djokovic stellte im gesamten Match eindrucksvoll unter Beweis, dass er in diesem Jahr einer der heißesten Anwärter auf den Titel im Südwesten Londons ist.

Vergebliche Kämpfe

Egal wie präzise Haas sein gefürchtet variables Angriffstennis vorführte, der Wimbledonsieger von 2011 befreite sich aus beinahe jeder Lage. Es muss frustrierend sein, wenn der Gegner im Spagatschritt ins äußerste Eck des Platzes rutscht und Sekundenbruchteile später auf der anderen Seite zum Winner ansetzt. Haas spürte früh, dass er seinen Viertelfinaltriumph von 2009 an diesem Tag auf dem Centre Court kaum wiederholen könnte.

Er kämpfte bis zum letzten Ballwechsel, weniger wird man von dem 35-Jährigen in den letzten Zügen seiner Karriere nie sehen. Doch die Magie, die es benötigt diesen Djokovic bei einem Grand Slam zu bezwingen, fehlte Deutschlands Topspieler. Als Haas gerade im Spiel angekommen war und mit seinem ersten Break im zweiten Satz 4:2 in Führung ging, erhöhte Djokovic das Tempo als wäre es ein Trainingsmatch und agierte urplötzlich aggressiver.

Auch Murray gibt sich keine Blöße

Anschließend führte Haas kaum noch ein Selbstgespräch - und das ist immer ein schlechtes Zeichen. Im dritten Satz kassierte er zum 2:4 ein Break, der Kopf mit der umgedrehten Kappe, die ihn seit 17 Jahren auf der Tour begleitet, hing immer tiefer. Haas kämpfte sich aber noch einmal heran, wehrte beim Stand von 4:5 einen Matchball ab, doch am Ende reichte es nicht.

Djokovic bleibt damit im Turnierverlauf ohne Satzverlust und trifft nun auf den Tschechen Tomas Berdych. Nach den frühen Niederlagen von Rafael Nadal und Roger Federer läuft in diesem Jahr alles auf ein Endspiel zwischen Djokovic und Andy Murray heraus. Der britische Hoffnungsträger setzte sich gegen Michail Juschni (Russland/Nr. 20) 6:4, 7:6 (7:5), 6:1 durch und hat in vier Matches ebenfalls noch keinen Satz verloren.

Der 26 Jahre alte Schotte spielt jetzt gegen den Spanier Fernando Verdasco. Zudem stehen sich der an Nummer vier gesetzte David Ferrer aus Spanien und der Argentinier Juan Martin del Potro gegenüber. Im ersten rein polnischen Wimbledon-Viertelfinale duellieren sich Jerzy Janowicz und sein Landsmann Lukasz Kubot.

Quelle: ntv.de, cwo/sid

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