"Völlig neben der Kappe" Hamilton in der Kritik
07.04.2008, 13:26 UhrStrafversetzung, Fehler, Unfälle – "Wunderknabe" Lewis Hamilton sieht sich in seinem zweiten Formel-1-Jahr erstmals heftiger Kritik ausgesetzt. Als 13. beim Großen Preis von Bahrain wurde der McLaren-Mercedes-Pilot sogar vom Erzrivalen BMW überrundet. Zuvor hatte Hamilton beim Start sieben Plätze verloren und war seinem Erzfeind Fernando Alonso (Spanien) im Renault ins Heck gefahren.
"Hamilton hat einen richtigen Durchhänger. So etwas darf einem Titelanwärter nicht passieren. Normalerweise denkt man, dass ein Fahrer nach dem ersten Jahr besser wird", erklärte Ex-Weltmeister Niki Lauda. Das zweite Jahr sei nur schwieriger, "wenn du blöd bist und abhebst".
In Malaysia war Hamilton wegen der Behinderung von BMW-Pilot Nick Heidfeld in der Qualifikation um fünf Plätze nach hinten versetzt worden. In Bahrain leistete er sich im Training einen schweren Fahrfehler und zerstörte bei dem anschließenden Unfall seinen Boliden. Es folgte eine Fehlerserie im Rennen.
"Der ist völlig neben der Kappe. Die Aktion, als er Alonso draufgefahren ist, war selbstzerstörerisch", sagte der ehemalige Formel-1-Pilot und RTL-Kommentator Christian Danner. Laut von Renault veröffentlichten Daten ist der Unfall eindeutig Hamilton zuzuschreiben. Im Vorjahr hatte der 23-Jährige mit einer Mischung aus Fehlern und Pech am Saisonende noch den sicher geglaubten WM-Titel verschenkt.
Lewis kein "Loser"
Immerhin bewies Hamilton nach dem Rennen in Bahrain aber Mut zur Selbstkritik: "Das war ein Desaster. Eine sehr schlechte Vorstellung von mir, ich habe das Team im Stich gelassen. Aber ich werde im nächsten Rennen zurückschlagen." Mercedes-Sportchef Norbert Haug räumte ein, dass er über den "Tag zum Vergessen" und die "Fehler im Team" enttäuscht gewesen sei.
Man solle, so Haug weiter, aber nicht außer Acht lassen, dass Hamilton das Auftaktrennen in Australien gewonnen habe: "Felipe Massa war nach dem letzten Rennen der große Verlierer, aber in Bahrain hat er gewonnen. Daher sollte man jetzt Lewis nicht als Loser hinstellen."
Quelle: ntv.de