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Heidfeld auf dem Podium Hamilton siegt in Ungarn

Weltmeister Fernando Alonso hat sich mit seiner umstrittenen Boxenblockade selbst ausgebremst und Silberpfeil-Rivale Lewis Hamilton ungewollt den Weg zum Sieg beim Großen Preis von Ungarn freigemacht. Hinter dem britischen WM-Spitzenreiter fuhr Ferrari-Pilot Kimi Räikkönen auf dem Hungaroring in Budapest auf Platz zwei.

Dritter wurde Nick Heidfeld im BMW-Sauber, der sich in den letzten Runden erfolgreich gegen die Attacken von Alonso zur Wehr setzte. Der Spanier, der seine Pole Position wegen seines ungewöhnlich langen Boxenstopps in der Qualifikation an Hamilton verloren hatte, kam auf den vierten Rang.

Beste deutsche Saisonleistung

Während er für das eigene Konto damit noch fünf Punkte rettete, ging McLaren-Mercedes in der Teamwertung leer aus. Dies hatten die Rennkommissare als Strafe für Alonsos Hinhalte-Einlage in der Qualifikation gegen den eigenen Teamkollegen bereits vor dem Rennen beschlossen. Zudem durfte wegen des möglichen Einspruchs kein Team-Offizieller den Pokal bei der Siegerehrung entgegennehmen.

Die weiteren deutschen Piloten rundeten derweil das starke Abschneiden des schwarz-rot-goldenen Formel-1-Quintetts ab. Ralf Schumacher fuhr als Sechster im Toyota ebenso in die Punkte wie Nico Rosberg im Williams als Siebter. Sebastian Vettel aus Heppenheim landete bei seinem ersten Rennen im neuen Toro-Rosso-Dienstwagen auf dem 16. Rang. Landsmann Adrian Sutil fuhr im Spyker auf Rang 17.

Kleines Polster für Hamilton

An der Spitze aber machte Hamilton zwei Wochen nach seinem ersten punktlosen Formel-1-Rennen wieder einen Schritt in Richtung Titel. Der Engländer führt vor den letzten sechs Rennen mit insgesamt 80 Punkten vor Alonso (73). Dahinter folgen Räikkönen (60) und dessen Teamkollege Felipe Massa (59). Der Brasilianer, nach Problemen im Qualifying von Platz 14 ins Rennen gestartet, ging diesmal leer aus. Der WM-Fünfte Nick Heidfeld stockte sein Konto auf 42 Zähler auf.

In der Konstrukteurswertung konnte Ferrari nicht so viel Boden gut machen, wie sich das Team erhofft hatte. McLaren-Mercedes führt trotz der Nullnummer mit weiterhin 138 Zählern, die Scuderia hat 119. "Ich bin gar nicht so wahnsinnig glücklich. Es ist enttäuschend, dass am Grünen Tisch solche Entscheidungen fallen", sagte McLaren-Teamchef Ron Dennis.

Dennis ist um seine Aufgabe derzeit nicht zu beneiden. "Der Job ist im Moment sehr herausfordernd. Möchte ihn jemand haben?", hatte er schon am Samstag nach dem Qualifying gewitzelt. Außer der quälenden Spionage-Affäre macht ihm und dem Team zunehmend das Luxusproblem zu schaffen, in Alonso und Hamilton zwei WM-Kandidaten in einem Rennstall zu haben.

"Das stellt uns immer wieder vor neue Herausforderungen", meinte auch Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug, der einräumen musste: "Sie sind nicht als Liebespaar unterwegs."

McLaren erwägt Protest

So gehörte McLaren trotz des Siegs von Hamilton auch zu den Verlierern des Wochenendes. Denn im Kampf um die prestigeträchtige Konstrukteurswertung wiegen die entgangenen 15 Punkte, die das Team normalerweise erhalten hätte, schwer.

Einen Protest gegen die Entscheidung der Rennkommissare wollte das Team deshalb nicht ausschließen. Es werde spätestens Montag darüber diskutiert, kündigte Haug an. Er sei jedoch nicht dafür, Einspruch einzulegen. Allerdings werde teamintern entschieden.

Quelle: ntv.de

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