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"Ich bin auch nur ein Mensch" Hamilton weist Kritik zurück

"Heißsporn" Lewis Hamilton hat sich nach massiver Kritik gegen Arroganz-Vorwürfe gewehrt und vor dem möglicherweise WM-entscheidenden Rennen in Shanghai für Verständnis geworben. "Ich bin auch nur ein Mensch und hier und da macht jeder Mensch auch Fehler", sagte der WM-Spitzenreiter vor dem Großen Preis von China an diesem Sonntag. Er würde nie behaupten, dass er besser sei als irgendjemand anderes. Aber wenn man so im Blickpunkt stehe, sei es nicht leicht, immer das Richtige zu sagen, meinte der 23 Jahre alte McLaren-Mercedes-Pilot.

Hamiltons aggressiver Fahrstil, aber auch sein angeblich überhebliches Auftreten sorgten in den vergangenen Wochen im Fahrerlager und in Medien für kritische Töne. Der 23 Jahre alte Engländer fühlt sich jedoch missverstanden. Manchmal seien Dinge auch aus dem Kontext gerissen worden. "Dadurch haben die Leute meine Äußerungen, bei denen ich mich nicht richtig ausgedrückt habe, falsch aufgefasst", sagte Hamilton.

Der Beste der Besten

Konkreten Bezug auf ein Ereignis nahm Hamilton nicht. Möglicherweise spielte er auf seine Aussage nach dem Rennen in Spa-Francorchamps und dem für ihn folgenreichen Duell mit Ferrari-Fahrer Kimi Räikkönen an: "Wenn er nicht die Eier hat, spät zu bremsen, dann bremst er halt früher als ich." Hamilton hatte in Belgien gegen den Finnen in einer Schikane abgekürzt. Dafür hatte der Internationale Automobil-Verband FIA nachträglich eine Zeitstrafe gegen ihn verhängt, durch die Hamilton auf Platz drei zurückfiel und Massa das Rennen "gewann".

"Ich schaue auf die anderen Fahrer und ich will sie schlagen. Ich würde nie sagen: Ich bin besser als Du. Ich denke, dass alle diese Jungs die besten sind", sagte er nun über seine Kollegen in der Königsklasse. Sein Ziel sei aber, sie zu bezwingen und damit der Beste der Besten zu sein. "So sieht das jeder Rennfahrer", erklärte der Vizeweltmeister des vergangenen Jahres, der nun erneut auf eine Nervenprobe gestellt wird.

Saisonfinale als Nervenprobe

Zuletzt in Japan gingen die Nerven mit ihm durch. Das Manöver gegen Räikkönen direkt nach dem Start bezeichnete Hamilton selbst als Fehler. Zu den Vorwürfen, er habe angeblich Toyota-Pilot Jarno Trulli (Italien) zwei Runden lang blockiert, sagte der Silberpfeil-Star noch nichts. In China solle er sich vor den Fahrern dazu äußern, heißt es. Nachdem die meisten Kollegen auf seine Start-Aktion am Fuji mit Unverständnis reagiert hatten, wird der Heißsporn wohl auch bei der Fahrerbesprechung in Shanghai mit kritischen Fragen rechnen müssen.

Vor dem vorletzten von 18 Rennen führt Hamilton (84) nur noch mit fünf Punkten vor Massa (79). Zwölf Zähler Rückstand hat BMW-Sauber- Pilot Robert Kubica aus Polen nach seinem zweiten Rang in Japan. Die nächsten zwei Rennen könnten die engsten der Saison werden, meinte Hamilton. Da sind starke Nerven gefragt.

Quelle: ntv.de

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