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Kugelstoßerinnen souverän Hammerwerfer Esser ist raus

Hammerwerfer Markus Esser verpasst das Finale bei den Leichtathletik-Europameisterschaften in Barcelona überraschend deutlich. Mit schwachen 71,89 Meter bleibt der 30 Jahre alte Leverkusener weit unter der Qualifikationsweite von 77,50 Metern.

Aus der Traum: Markus Esser.

Aus der Traum: Markus Esser.

(Foto: dpa)

Mit Licht und Schatten haben die 20. Europameisterschaften in Barcelona für die deutschen Leichtathleten begonnen: Überraschend verpasste Hammerwerfer Markus Esser das Finale. Dagegen nährten die drei Kugelstoßerinnen Nadine Kleinert aus Magdeburg, Petra Lammert aus Neubrandenburg und Denise Hinrichs aus Wattenscheid die Hoffnungen auf die erste Medaille - das Trio zog geschlossen in den Endkampf am Abend ein. Den ersten EM- Titel holte der Russe Stanislaw Emeljanow über 20 Kilometer Gehen.

"Ich kann jetzt nichts sagen, ich weiß noch gar nicht, was passiert ist", sagte ein am Boden zerstörter Esser. "Ich habe gerade drei Fernsehinterviews abgebrochen, weil ich fast geheult habe." Der 105-Kilo-Mann vom TSV Bayer 04 Leverkusen hatte in der Qualifikation einen rabenschwarzen Tag erwischt. Mit 71,89 Metern blieb der 30 Jahre alte deutsche Meister weit unter der geforderten Qualifikationsweite (77,50) und kam nicht über Platz 19 hinaus. Mitte Mai hatte der Routinier und EM-Vierte von 2006 den Hammer schon 78,87 Meter weit geschleudert. "Ich habe diesmal nicht weit genug geworfen. Das ist die einzige Erklärung. So einfach ist das", sagte Esser, der bei den großen Medaillenkämpfen immer leer ausging.

Kugelstoß-Trio lässt nichts anbrennen

Das Kugelstoß-Trio um Teamkapitänin Nadine Kleinert ließ nichts anbrennen im Hitzekessel des Olympiastadions von 1992. Sowohl Medaillenkandidatin Nadine Kleinert (Magdeburg), Petra Lammert (Neubrandenburg) und Denise Hinrichs (Wattenscheid) schafften die geforderte Qualifikationsweite (17,50 Meter) im ersten Versuch. Die WM-Zweite Kleinert stieß die Kugel 18,98 Meter weit; auch Lammert (18,48) und Hinrichs (17,72) hatten keine Mühe mit der Norm.

"Mit minimalem Aufwand ins Finale. Ich war überrascht, wie locker das ging - schließlich war es für mich EM-Rekord", sagte Kleinert. Nach drei sechsten Plätzen bei ihren bisherigen drei EM-Auftritten will die 34-Jährige unbedingt ihre erste Medaille gewinnen.

Fabienne Kohlmann steht im Halbfinale

Souverän zog 400 Meter Hürdenläuferin Fabienne Kohlmann bei ihrem EM-Debüt in das Halbfinale ein. Mit der persönlichen Bestzeit von 55,69 Sekunden wurde die Läuferin der LG Karlstadt Zweite im Vorlauf. "Ich war überrascht, dass ich nicht so hibbelig war wie sonst", sagte die deutsche Meisterin. "Das was ich draufhabe, habe ich heute gezeigt."

Im 20-Kilometer-Gehen hat ein neues Wunderkind der russischen Leichtathletik gewonnen. Der erst 19 Jahre alte Stanislaw Emeljanow gewann in 1:20:10 Stunden und holte sich seinen ersten großen Titel. "Ich bin sehr happy", sagte Emeljanow. Zweiter auf dem Stadtkurs wurde der favorisierte Alex Schwazer aus Italien (1:20:38) vor Joao Vieira (Portugal/1:20:49). Der einzige Deutsche Maik Berger (Berlin) belegte Platz 16 (1:25:01).

Dass Emeljanow auf dem Weg zum größten Erfolg seiner noch jungen Karriere auch Berger überrundete, hatte durchaus symbolischen Wert. Denn beide kommen aus völlig unterschiedlichen Geher-Welten. Berger fand es mit 31 Jahren "ergreifend", überhaupt einmal bei einer EM dabei gewesen zu sein. "Für mein fortgeschrittenes Alter und die erste große Meisterschaft war das ein schönes Ergebnis", sagte er.

Quelle: ntv.de, dpa

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