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Titel für Berliner Leichtathlet Harting wirft zu EM-Gold

Robert Harting warf - mal wieder - weit wie niemand anders.

Robert Harting warf - mal wieder - weit wie niemand anders.

(Foto: AP)

Jetzt fehlt noch der erste Platz bei den Olympischen Spielen in London, doch den EM-Titel hat sich das deutsche Diskus-As Robert Harting souverän erworfen. Am Ende sind es für den Berliner in Helsinki rund zwei Meter Vorsprung. Antje Möldner-Schmidt läuft derweil über 3000 Meter Hindernis zu Bronze.

Robert Harting ist neuer Europameister der Diskuswerfer. Der zweimalige Weltmeister gewann bei der Leichtathletik-EM in Helsinki mit 68,30 Metern zum ersten Mal den europäischen Titel.

Der 2,01 große Schwerathlet holte den vierten Titel für den Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) nach Zehnkämpfer Pascal Behrenbruch sowie den Kugelstoß-Assen Nadine Kleinert und David Storl. Harting war mit der Weltjahresbestleistung von 70,66 Metern angereist und sah sich erstmal mit Dauerregen konfrontiert. Im zweiten Versuch übernahm er mit 65,80 Metern die Führung und legte im vierten Durchgang mit 68,30 nochmal einen drauf. Silber ging an Olympiasieger Gerd Kanter aus Estland mit 66,53 Metern, Bronze an den Ungarn Zoltan Kovago (66,42). Markus Münch (Wedel/Pinneberg) wurde Neunter.

Vierzehn Jahre seit Lars Riedel

2010 in Barcelona war Harting Vizeeuropameister geworden. Als letzter Deutscher hatte Lars Riedel 1998 in Budapest EM-Gold gewonnen. Der 2,01 Meter lange Harting war mit der besten Qualifikationsweite von 65,49 Meter in den Medaillenkampf von Helsinki eingezogen. Im verregneten Finale kam er im ersten Versuch mit 63,02 Meter nicht annähernd so weit, ließ sich durch den "Ausrutscher" aber nicht beirren und ging mit 65,80 Meter in Führung. Nach einem ungültigen Versuch segelte dann der Diskus auf die Siegerweite von 68,30 Meter.

Zum Zeichen des Sieges zeigte Harting seinen Bizeps. Doch das Trikot musste diesmal nicht dran glauben. "Dieses Ritual hebe ich mir für London auf. Da will ich das letzte Gold gewinnen, das mir noch in der Sammlung fehlt", verkündete er nach dem dritten großen Titel der Karriere. Die beiden anderen hatte der Mann mit der längsten Siegesserie aller Weltklasse-Leichtathleten bei den Weltmeisterschaften 2009 in Berlin und 2011 im südkoreanischen Daegu gewonnen.

Anschließend hatte er sich jeweils mit wildem Schrei das Siegerhemd vom Körper gerissen. Am kühlen Abend in Helsinki ließ der Berliner den wärmenden Stoff nach 68,30 m heil und tauschte das Trikot lieber mit dem Zweiten Gerd Kanter aus Estland. "Jetzt fehlt mir nur noch der Olympiasieg", sagte Robert Harting in der Stunde des Triumphes mit leuchtenden Augen.

Silber im Stabhochsprung

Während Harting seinen ersten EM-Titel bejubelte, lief Antje Möldner-Schmidt über 3000 Meter Hindernis zu Bronze. Die deutsche Rekordhalterin aus Cottbus kam in 9:36,37 Minuten hinter der Türkin Gülcan Mingir (9:32,96) und der Ukrainerin Switlana Shmidt (9:33,03) ins Ziel. Gesa Felicitas Krause aus Frankfurt am Main, mit 19 Jahren das Küken im deutschen Team, wurde in 9:38,20 Vierte. Sanaa Koubaa aus Hilden kam auf Rang 14.

Martina Strutz gewann indes Silber im Stabhochsprung. Die 30 Jahre alte Neubrandenburgerin holte nach WM-Silber 2011 mit übersprungenen 4,60 m ihre zweite internationale Medaille. Den Titel sicherte sich die Tschechin Jirina Ptacnikova, Bronze ging an die Griechin Nikolía Kiriakopoúlou (beide ebenfalls 4,60). Nur Vierte wurde die Weltranglistenzweite und als Favoritin angereiste Silke Spiegelburg aus Leverkusen (4,50). Die Ludwigshafenerin Lisa Ryzih landete nach 4,40 auf Platz sieben.

Quelle: ntv.de, dpa/sid

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