Bebendorf läuft zu Bronze Hartmann verpatzt Start über 200 Meter
11.06.2024, 01:56 Uhr
Was war passiert? Hartmann konnte es sich nach dem Fehlstart auch nicht erklären.
(Foto: IMAGO/Beautiful Sports)
Joshua Hartmann hat über die 200 Meter enormes Potenzial. Bei der EM in Rom kann er das aber nicht ausschöpfen - sein Lauf endet direkt nach dem Start. Allen Grund zum Jubeln hat dagegen der Hindernisläufer Karl Bebendorf.
Fehlstart-Drama um Joshua Hartmann: Einen Tag nach seinem 25. Geburtstag ist der Sprinter bei der Leichtathletik-EM im Finale über 200 Meter disqualifiziert worden. Damit durfte der Kölner nicht mehr zum Rennen antreten und musste dem Schweizer Timothe Mumenthaler beim Jubeln zusehen. Der 21-Jährige sicherte sich nach 20,28 Sekunden sensationell Gold.
"Ich kann gar nicht genau sagen, was letzten Endes passiert ist. Fakt ist: Ich habe einen Fehlstart gemacht, deswegen bin ich gerechtfertigt rausgeflogen", sagte Hartmann im ZDF: "Ich werde das nehmen wie jede Niederlage, die mir widerfährt und werde aufstehen und weitermachen und stärker zurückkommen."
Silber gewann Filippo Tortu (20,41/Italien), Bronze ging an William Reais (20,47) und damit ebenfalls an die Schweiz. Mit seiner Saisonbestleistung von 20,36 Sekunden hätte Hartmann Silber gewonnen, im Vorjahr war er mit 20,02 Sekunden deutschen Rekord gelaufen.
Hartmann war vor zwei Jahren in München als erster Deutscher seit 1986 - Jürgen Evers hatte damals in Stuttgart Silber gewonnen - in ein EM-Finale über 200 m gesprintet und Fünfter geworden. Titelverteidiger Zharnel Hughes (Großbritannien) hatte auf einen Start in Rom verzichtet.
Bebendorf läuft Bestzeit
Erfolgreich aus deutscher Perspektive war das Finale über 3000 Meter Hindernislauf: Karl Bebendorf Bronze holte überraschend Bronze. Der 28-Jährige aus Dresden musste sich nach den 3000 Metern in 8:14,41 Minuten nur den Franzosen Alexis Miellet und Djilali Bedrani geschlagen geben. Miellet gewann in 8:14,01 Minuten, Bedrani lief 8:14,36 Minuten.
" Ich bin glücklich, dass ich diese geisteskranke Zeit hingelegt habe", sagte Bebendorf nach persönlicher Bestzeit. "Jetzt verabschiede ich mich erstmal in Urlaub und dann sehen wir uns bei Olympia in Paris wieder." Auf die deutschen Meisterschaften Ende Juni in Braunschweig verzichtet er in der Olympia-Vorbereitung.
Die bislang letzte deutsche Medaille über diese Strecke gab es 1998, damals wurde Damian Kallabis Europameister. Bebendorf wäre fast noch zu Silber gespurtet und schaffte ebenso eine persönliche Bestzeit wie Frederik Ruppert aus Tübingen, der in 8:15,08 Minuten starker Vierter wurde. Velten Schneider aus Sindelfingen kam auf Rang 16. "Klar ist es die Holzmedaille, aber ich bin trotzdem zufrieden", sagte Ruppert im ZDF.
Quelle: ntv.de, ino/dpa/sid