Sport

"Der deutsche Patient" Hens fehlt bei Handball-EM

Und wieder Pascal Hens: Das Rückraum-Ass vom HSV Hamburg bleibt der Sorgenfall der Handball-Nationalmannschaft. Ständige Verletzungen werfen den Spieler immer wieder zurück, nun hat er schweren Herzens seine EM-Teilnahme abgesagt.

Pascal Hens, links, ist von Verletzungen geplagt.

Pascal Hens, links, ist von Verletzungen geplagt.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Mit seinem Verzicht auf die Europameisterschaft im Januar in Österreich hat der 29-Jährige seiner seit Jahren andauernden Leidenszeit ein neues Kapitel hinzugefügt. Wegen fehlender Fitness sagte Hens am Donnerstag seine Teilnahme an dem Turnier vom 19. bis 31. Januar 2010 ab. "So hat es keinen Zweck. Seit zwei Jahren laufe ich meiner Fitness hinterher, nach Olympia die Operation an meinem Knie, dann die an meiner Ferse, dazu immer diese Schmerzen. Ich muss jetzt zuerst mal zusehen, dass ich schmerzfrei trainieren kann und wieder richtig fit werde. Da wäre es Wahnsinn, die Teilnahme an der EM, bei der fast täglich ein Spiel ansteht, ernsthaft ins Auge zu fassen", erklärte er.

110 Tage vor der EM muss Bundestrainer Heiner Brand damit ein weiteres Mal auf seinen Leistungsträger verzichten. Doch Brand unterstützte Hens bei seiner Entscheidung. "Das ist ganz in meinem Sinne. 'Pommes' muss endlich wieder zu seinem vollen Leistungsvermögen kommen. Ein paar Bundesliga-Spiele im Vorfeld sind keine Basis, um bei einer EM- Endrunde bestehen zu können. Nur ein austrainierter Pascal Hens kann unserer Nationalmannschaft bei einem so wichtigen Turnier weiterhelfen."

Es begann in Athen

Beim Supercup vom 29. Oktober bis 1. November gegen Dänemark, Schweden und Norwegen soll sich seine Mannschaft ohne Hens einspielen. "Sportlich ist das eine sehr gute Vorbereitung auf die Europameisterschaft. Wir haben die Möglichkeit, gegen Weltklasse- Gegner zu sehen, wo wir stehen", urteilte Brand.

Hens plagt sich noch mit den Folgen einer Fersenoperation herum und rechnet erst Ende Oktober mit den ersten Liga-Einsätzen in dieser Saison. Mit dem Eingriff Ende Juli sollten anhaltende Beschwerden durch eine Reizung der Achillessehne beseitigt werden. Es ist die bislang letzte in einer langen Reihe von Blessuren. Ihren Anfang hatte die Misere bei den Olympischen Spielen 2004 in Athen, als eine Bandscheibenverletzung das Aus erzwang.

"Ich muss richtig gesund werden"

Bei der WM 2005 in Tunesien erlitt Hens einen Muskelfaserriss in der Wade und musste abreisen. Dick kam es dann in den vergangenen zwei Jahren. Bei den Olympischen Spielen 2008 in Peking brach sich Hens den Schienbeinkopf im linken Knie, wurde operiert und fiel mehrere Monate lang aus. Bei der WM Anfang 2009 in Kroatien dann, bei der die deutsche Mannschaft den fünften Platz belegt hatte, konnte der Hamburger wegen muskulärer Probleme nicht bis zu Ende mitspielen.

Nun will sich der 2,03-Meter-Mann erst einmal vollkommen auskurieren. "Selbst wenn ich in den folgenden zwei Monaten ohne Blessuren durchkomme, reicht das noch lange nicht für eine optimale Leistung bei einem so schwierigen Turnier wie der EM. Ich muss erst wieder richtig gesund werden, bevor ich mir größere Ziele stecken kann", erklärte Hens und setzt damit auf Vernunft. Sein letztes von bisher 164 Länderspielen hat er in der WM-Hauptrunde 2009 bestritten, will seine Länderspiel-Karriere aber auf jeden Fall fortsetzen. "Wenn ich wieder richtig fit bin, werde ich in der Nationalmannschaft wieder voll angreifen. Das ist mein großes Ziel", verkündete er.

Quelle: ntv.de

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