Der notorisch klamme Fußball-Bundesligist Hertha BSC Berlin kann wohl bald dringend benötigte Zusatzeinnahmen verbuchen. Übereinstimmenden Medienberichten zufolge sollen die Verhandlungen mit einem Finanzinvestor für die Zeichnung sogenannter Genussscheine im Wert von 25 Millionen Euro kurz vor dem Abschluss stehen. Für Dienstag werde die Zusage des Geldgebers aus Berlin erwartet.

Für den Investor interessant soll das Geschäft deshalb sein, da die Rendite an den sportlichen Erfolg gekoppelt werde. Ein Platz in der Champions League bringt demnach einen deutlich höheren Zinssatz als eine Platzierung im Mittelfeld. Mit dem Erwerb dieser speziellen Form von Wertpapieren werden aber keinerlei Stimmrechte im Verein verbunden sein. Die Laufzeit der Genussscheine soll sieben Jahre betragen.

Kein Geld, kein Erfolg

Die Hertha, die am Sonntag Titelanwärter Werder Bremen zu Gast hat, will das Geld zur Tilgung der enormen Verbindlichkeiten in Höhe von 46 Millionen Euro und zur Stärkung der Mannschaft einsetzen. Offiziell soll der vermeintliche Coup, der das Schuldenproblem der Berliner tatsächlich nur in die Zukunft verlagert, spätestens auf der Mitgliederversammlung am 14. Mai bekanntgegeben werden.

Wie dringend der Verein Zusatzeinnahmen momentan nötig hat, verrät ein Blick auf den bei der Deutschen Fußball-Liga (DFL) eingereichten Etat von rund 62 Millionen Euro für kommende Saison. Dort ist trotz der sportlich enttäuschenden aktuellen Spielzeit und des vermutlichen ablösefreien Weggangs von Spielmacher Yildiray Bastürk bislang kein Geld für Transfers eingeplant.