Siegemund scheitert an Joint Jule Niemeier sorgt gleich mal für Überraschung bei US Open
26.08.2024, 22:22 Uhr
Schaffte in der Hitze von New York eine Überraschung: Jule Niemeier.
(Foto: IMAGO/Hasenkopf)
Jule Niemeier schafft zum Auftakt der US Open eine kleine Überraschung und erreicht als erste deutsche Tennisspielerin die zweite Runde. Die Dortmunderin bezwingt die Ukrainerin Dajana Jastremska in der Hitze von New York nach zehrenden 3:10 Stunden.
Hoffnungsträgerin Jule Niemeier hat gleich zum Auftakt der US Open für eine Überraschung gesorgt. Die Dortmunderin besiegte in ihrer Erstrundenpartie die Australian-Open-Halbfinalistin Dajana Jastremska aus der Ukraine nach starker Vorstellung mit 6:4, 6:7 (3:7), 6:4 und zog nach 2022 zum zweiten Mal in die zweite Runde beim letzten Grand-Slam-Turnier des Jahres ein. Das Spiel zog sich über drei Stunden und zehn Minuten hin.
Immer wieder versuchte sich die couragiert aufspielende Weltranglisten-101. in den Pausen bei rund 30 Grad, mit Eisbeuteln abzukühlen. Ihre favorisierte und an Position 32 gesetzte Kontrahentin ließ sich nach dem zweiten Durchgang am Rücken behandeln und musste sich am Ende geschlagen geben. 2022 hatte Niemeier noch das Wimbledon-Viertelfinale und das Achtelfinale bei den US Open erreicht. Danach erfolgte jedoch ein Absturz in der Weltrangliste, im vorigen Jahr scheiterte sie sogar in der Qualifikation für das Grand Slam in New York.
"Es ist viel Druck, aber ich genieße es einfach"
Auch Tatjana Maria löste das Ticket für die zweite Runde. Gegen die klar unterlegene Qualifikantin Solana Sierra aus Argentinien nutzte die 37 Jahre alte Maria ihre Erfahrung und gewann souverän 6:2, 6:3. Für Maria ist es in New York der erste Zweitrundeneinzug seit 2018. Nun trifft die zweifache Mutter aus auf Titelverteidigerin Coco Gauff aus den USA. Die setzte sich souverän mit 6:2, 6:0 gegen die Französin Varvara Gracheva durch. "Es ist viel Druck, aber ich genieße es einfach. Im letzten Jahr war es unglaublich. Es ist toll, wieder da zu sein", sagte Gauff.
Zuvor war bereits Olympiasiegerin Qinwen Zheng mit reichlich Mühe in die zweite Runde eingezogen. Die Chinesin, Nummer sieben der Welt, kam nach einem Satzrückstand gegen die US-Amerikanerin Amanda Anisimova zurück und siegte 4:6, 6:4, 6:2. Auf Hartplatz war Zheng im Januar bei den Australian Open bis ins Endspiel gestürmt. Nun wartet ein Duell mit der Russin Erika Andrejewa auf Zheng.
Ausgeschieden ist dagegen Laura Siegemund, die gegen Maya Joint aus Australien 4:6, 5:7 verlor und zum dritten Mal in Folge in der ersten Runde von New York scheiterte. Im zweiten Satz holte Siegemund zunächst ein 0:5 auf, zog dann aber den Kürzeren.
Eine Legende tritt ab
Dominic Thiems letzter Auftritt endete dagegen schnell. Der Österreicher bekam eine Foto-Collage überreicht und verschwand dann traurig, aber stolz in den Katakomben der größten Tennisarena der Welt: Der frühere US-Open-Sieger hat sich chancenlos von der Grand-Slam-Bühne verabschiedet. Der 30-Jährige, der nach der Saison seine Karriere beendet, unterlag dem Lokalmatadoren und Vorjahres-Halbfinalisten Ben Shelton mit 4:6, 2:6, 2:6.
"Ich möchte mich einfach für die ganze Unterstützung bedanken. Es ist zehn Jahre her, dass ich hier zum ersten Mal gespielt habe, und ich hatte meinen größten Erfolg auf diesem Platz", sagte Thiem, dessen Triumph 2020 aufgrund der Corona-Restriktionen nur von wenigen Menschen vor Ort verfolgt werden konnte. Dabei bekam Thiem nochmal die große Bühne: Im Arthur Ashe Stadium durfte er das erste Spiel der diesjährigen US Open in der mehr als 23.000 Zuschauer fassenden Arena bestreiten. Wie in der vergangenen Jahren erreichte Thiem aber dieses Mal nicht mehr sein früheres Weltklasseniveau.
Nach einer schweren Handgelenksverletzung 2021 hatte Thiem lange pausieren müssen, den Anschluss an die Spitze schaffte er nicht mehr. In New York war der zweimalige French-Open-Finalist dank einer Wildcard dabei.
Quelle: ntv.de, tno/dpa/sid