Von 10.00 bis 11.22 Uhr Hitzfeld redet Tacheles
22.04.2007, 12:59 UhrBye-bye Bayern! Am Tag nach dem endgültigen K.o. im Titelrennen und dem wohl ebenfalls besiegelten Abschied von der großen Champions-League-Bühne nahm sich Trainer Ottmar Hitzfeld in seiner "längsten Teamsitzung" die Versager von Stuttgart intensiv zur Brust und schlug danach auch öffentlich Alarm.
Der 58-Jährige warnte am Sonntag energisch vor einem möglichen Zerfall des entthronten deutschen Fußball-Meisters. "Es besteht die große Gefahr, dass eine Mannschaft auseinander fallen kann vier Spieltage vor Saisonschluss, wenn diskutiert wird über Verstärkungen und viele Spieler schon in Verhandlungen mit anderen Vereinen sind. Das ist eine prekäre Situation", erklärte Hitzfeld und drohte seinen hoch bezahlten Stars mit Konsequenzen: "Das dulde ich nicht, da haue ich dazwischen. Vielleicht unterschätzen das einige Spieler."
Der ins Haus stehende Umbruch wird für Hitzfeld, der mit durchschnittlich 1,73 Punkten aus elf Spielen eine schlechtere Bilanz aufweist als sein nach dem 19. Spieltag entlassener Vorgänger Felix Magath (1,79) eine ganz besondere Herausforderung. "Der Neuaufbau reizt mich", sagte der Coach, an Aufgabe denke er nicht.
Hitzfeld redete Tacheles - nicht nur in der Kabine, wo er von 10.00 Uhr bis 11.22 Uhr die prekäre Lage analysierte. "Wir waren kein Team - das hat mich am meisten aufgeregt", schimpfte er. Sogar ein Debakel war möglich: "Wir hatten sechs, sieben, acht katastrophale Fehler im Abwehrbereich."
Quelle: ntv.de