Informationen aus NRW Hoeneß' Name schon 2012 auf Steuer-CD
28.04.2013, 12:40 Uhr
Uli Hoeneß am Samstag im Stadion.
(Foto: REUTERS)
Die Steueraffäre Hoeneß schwelt offenbar schon länger als bisher angenommen. Medienberichten zufolge soll der Name des Bayern-Präsidenten bereits im vergangenen Jahr einer CD zu entnehmen gewesen sein, die das Land Nordrhein-Westfalen angekauft hat. Doch mit den nach München weitergegebenen Daten passierte offenbar nichts.
Der Name des Präsidenten des FC Bayern München, Uli Hoeneß, ist einem Bericht zufolge bereits auf einer im vergangenen Sommer vom Land Nordrhein-Westfalen erworbenen Steuer-CD aufgetaucht. Die Staatsanwaltschaft Bochum habe die Daten an die Kollegen in München weitergeleitet, berichtete der "Focus".
Ein Ermittlungsverfahren hätten diese zunächst nicht eröffnet. Die Staatsanwaltschaft München II gibt demnach an, erst mit der Selbstanzeige im Januar ein Verfahren gegen Hoeneß eingeleitet zu haben. Hoeneß soll Vermögenswerte in der Schweiz nicht ordnungsgemäß versteuert haben. Um einer Strafe zu entgehen, erstattete er Selbstanzeige.
Die Staatsanwaltschaft München prüft, ob er sich rechtzeitig und vollständig selbst anzeigte, um einer Strafe wegen Steuerhinterziehung zu entgehen. Sollte das nicht der Fall sein, droht ihm eine mehrjährige Haftstrafe. Nach unbestätigten Medienberichten ist Hoeneß nur gegen eine Millionen-Kaution auf freiem Fuß, nachdem er Mitte März vorläufig festgenommen worden sei.
Besuch in der Kabine
Der Bayern-Präsident war am Samstag nach dem 1:0-Sieg gegen den SC Freiburg eine gute halbe Stunde lang bei der Mannschaft in der Kabine - und präsentierte sich anscheinend gelöst. "Er macht einen guten Eindruck", sagte Sportvorstand Matthias Sammer und sicherte Hoeneß erneut jede Unterstützung zu: "Wenn ich was tun könnte, damit es ihm besser gehen würde, dann würde ich das tun. Das weiß er. Ich werde immer an seiner Seite sein. Es steht der Mensch im Mittelpunkt. Er wird sich auf mich immer verlassen können."
Am Montag ist Aufsichtsratssitzung beim FCB. Laut "Spiegel"-Berichten wollen mehrere Aufsichtsräte Hoeneß nahelegen, seine Ämter bis zur Klärung der Vorwürfe gegen ihn ruhen zu lassen. Hoeneß hatte nach Bekanntwerden der Affäre einen Rücktritt ausgeschlossen.
Quelle: ntv.de, AFP/SID