Schwalbenflug in der Liga Hoeneß fordert Sperren
18.02.2007, 13:03 UhrBayern-Manager Uli Hoeneß hat die Schauspielerei von Fußball-Profis mit drastischen Worten kritisiert und harte Strafen gefordert. "Für mich ist eine Schwalbe eine Vergewaltigung des Sports. Wer mit einer Schwalbe einen Elfer rausholt und sich dann auch noch feiern lässt, der muss in den Zeitungen groß auf Seite eins als Versager des Tages!", sagte Hoeneß in einem Interview der "Bild am Sonntag". Man müsse so weit gehen, dass "ein Spieler für eine entscheidende Schwalbe zwei Wochen gesperrt wird."
Unterstützung bekam Hoeneß von dem im selben Interview befragten Werder-Manager Klaus Allofs. "Solche Spieler als Schlitzohr zu feiern, das geht natürlich gar nicht", sagte der Bremer. Nur wenn ein Spieler nach der Partie sein Vergehen zugibt, kann er von der Gerichtsbarkeit des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) belangt werden. Ansonsten gilt der Elfmeterpfiff als Tatsachenentscheidung des Schiedsrichters.
An den vergangenen Bundesliga-Spieltagen hatte es vermehrt äußerst strittige Elfmeterentscheidungen gegeben. Der HSV-Profi Mehdi Mahdavikia bekam am vergangenen Wochenende nach einem Sturz im Dortmunder Strafraum einen Strafstoß zugesprochen, der Fall des Mainzers Marco Rose in den Berliner Strafraum am Samstag beim Stand von 2:1 im Spiel bei Hertha BSC löste ähnlich heftige Reaktionen aus.
Hoeneß bezeichnete die Spieler als "viel zu wehleidig. Wenn jemand gezupft wird, dann wälzt er sich minutenlang am Boden. Unsere Spieler sind zu große Schauspieler", monierte er.
Hoeneß und Allofs mahnten die Bundesliga-Vereine, neue Trainingsmethoden und Ausbildungswege im Fußball zu erwägen. "Wir müssen alle runter von dem Ross, dass wir alles erfunden haben. Wir müssen neugierig sein, uns mit vielen Dingen auseinander setzen", forderte Allofs. Hoeneß stimmte dem zu und lobte den von ihm früher auch oft kritisierten Ex-Bundestrainer Jürgen Klinsmann. "Wenn ich schon den Spruch höre: Haben wir immer so gemacht! Da hat Jürgen Klinsmann wichtige Anstöße geliefert, auch wenn das nicht jeder gerne hört. Deshalb müssen wir uns fragen, ob wir Dinge übernehmen können."
Quelle: ntv.de