Sport

Gleiches Recht für Alle Hoeneß gegen 50+1-Regel

Manager Uli Hoeneß von Fußballmeister FC Bayern München hätte nichts gegen die Abschaffung der umstrittenen 50+1-Regelung und die damit verbundene Öffnung der Bundesliga für Investoren. "Ich habe nichts dagegen", sagte Bayern-Macher Hoeneß in einem Interview mit dem Internetportal t-online.de auf die Frage, ob der Weg für interessierte Geldgeber freigemacht werden sollte.

Die Regelung ist in den Statuten der Deutschen Fußball Liga (DFL) und in den Vorschriften des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) für die Besitzverhältnisse in den lizenzierten Kapitalgesellschaften festgehalten. Sie untersagt, dass ein Investor mehr als die Hälfte der Anteile eines Vereins hält - für Hoeneß ein unhaltbarer Zustand.

Verbot bereits ausgehölt

"Wenn wir erlauben, dass Bayer Leverkusen oder der VfL Wolfsburg zu einem Konzern gehören oder wir erlauben, dass ein Herr Hopp riesigen Einfluss in Hoffenheim hat, dann müssen wir auch dem einen oder anderen kleineren Verein, der glaubt in dieser Sache eine Chance zu haben, dieses Recht einräumen", sagte er.

Aufsteiger Hoffenheim habe bereits "Wege gefunden, diese Regel auszuhebeln, ohne dagegen zu verstoßen", mutmaßte Hoeneß. Er selbst sei allerdings "kein großer Freund davon, die Mehrheit des Klubs an Privatleute zu verkaufen". Für den FC Bayern schloss er ein Modell Hoffenheim aus, zumal dafür eine Satzungsänderung und die Zustimmung von 75 Prozent der Klub-Mitglieder nötig sei. "Da sehe ich im Moment beim FC Bayern große Schwierigkeiten. Das finde ich auch okay so."

Finanzkrise als Chance

Ob mit oder ohne Groß-Investoren: Hoeneß gibt der Bundesliga gute Entwicklungschancen. Die deutsche Eliteklasse könne sogar von der weltweiten Finanzkrise profitieren, "weil sie wirtschaftlich am besten dasteht". Sollte dieses Kunststück gelingen, "wird es einen Sog nach Deutschland geben. Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass die Bundesliga international viel besser ist als ihr Ruf."

Hoeneß räumte aber auch ein, dass selbst der Branchenprimus die Krise spürt - wenn auch noch in erträglichem Ausmaß. "Natürlich sind die Merchandising-Umsätze um etwa zehn Prozent zurückgegangen, aber das sind noch Prozentzahlen, die akzeptabel sind", sagte er: "Wenn ich Manager eines kleineren Vereins wäre, der vor allem von regionalen Sponsoren unterstützt wird, würde ich mir Sorgen machen."

Quelle: ntv.de

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