Bayern Münchens Manager Uli Hoeneß hat erstmals öffentlich in Erwägung gezogen, Nationalspieler Lukas Podolski eventuell doch noch in der Winterpause auszuleihen. "Wir müssen uns unterhalten, was wir da machen. Ich bin hin- und hergerissen", sagte Hoeneß im "kicker". Die Tendenz gehe beim deutschen Fußball-Rekordmeister aber weiterhin dahin, dass der 22 Jahre alte Stürmer in München bleibt.

Laut Hoeneß wäre es "vom Management eine Katastrophe", sollte sich ein Miroslav Klose oder ein Luca Toni verletzen und Bayern hätte Podolski abgegeben. "Ein Verein wie Bayern braucht vier starke Stürmer", betonte der Manager und fügte hinzu: "Es ist eine unheimlich schwierige Entscheidung. Ich will ihm helfen, zur Europameisterschaft zu fahren. Und wenn wir ihn jetzt ausleihen und es geht alles gut, haben wir alles richtig gemacht." Dann käme Podolski am 1. Juli mit Spielpraxis zurück.

Man City interessiert

Der Stürmer selbst hatte zuletzt wiederholt erklärt, dass er sich "intensiv Gedanken machen muss, wenn die Rückrunde für mich so verlaufen sollte wie die Hinrunde". Sein Vertrag in München läuft noch bis 2010. Starkes Interesse an einer sofortigen Verpflichtung des ehemaligen Kölners soll Manchester City haben.

Bayern-Trainer Ottmar Hitzfeld wollte dem Nationalspieler für die kommenden Wochen zuletzt nicht allzu viele Hoffnungen machen. Toni und Klose seien gesetzt, betonte Hitzfeld im Trainingslager in Spanien. Nun machte der 59-Jährige dem Nationalspieler aber Mut. "Lukas muss einfach Geduld haben. Wenn er so weiter trainiert, wird er sicher seine Einsätze bekommen. Poldi ist auf einem guten Weg", sagte Hitzfeld der "Bild"-Zeitung.

Für Podolski geht es nicht nur um seine Zukunft beim FC Bayern, sondern auch um seinen Stammplatz in der DFB-Auswahl bei der Europameisterschaft in Österreich und der Schweiz. Seine Konkurrenten Miroslav Klose, Kevin Kuranyi und Mario Gomez sind Stammspieler in ihren Vereinen.