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Am Tor zur Bundesliga Hoffenheims Durchmarsch

Die Frage lautet schon lange nicht mehr, ob Fußball-Zweitligist 1899 Hoffenheim irgendwann einmal in der Eliteklasse spielen wird. Es geht mittlerweile nur noch um den Zeitpunkt des Aufstiegs. Und obwohl die Verantwortlichen den Sprung in die 1. Bundesliga ursprünglich erst ab der kommenden Saison anvisieren wollten, ist der Durchmarsch des Dorfklubs von der Regionalliga ganz nach oben bereits in dieser Spielzeit möglich.

Nach drei Siegen in den ersten drei Partien der Rückrunde liegt Hoffenheim nur noch vier Punkte hinter einem Aufstiegsplatz. Sollte die Mannschaft der Stunde am Freitag im baden-württembergischen Derby (18.00 Uhr/live bei Premiere) auch den Aufstiegsaspiranten SC Freiburg schlagen, dann würde das Team von Trainer Ralf Rangnick seinem Luxusproblem - dem verfrühten Einzug in die Eliteklasse - ein gewaltiges Stück näher kommen.

Ein willkommenes Problem

"Ich glaube, Ralf Rangnick könnte gut damit leben, wenn wir schon früher Erfolge hätten als geplant. Auch wenn das Undenkbare passiert und wir sogar noch dieses Jahr aufsteigen, wäre das ein willkommenes Problem, das wir mit Begeisterung lösen würden", sagte Hoffenheims Mäzen und Übervater Dietmar Hopp dem Internetportal Sport1.

Die größte Schwierigkeit besteht für die Hoffenheimer darin, dass die im Bau befindliche neue Arena für 30.000 Zuschauer erst in einem Jahr fertig gestellt sein wird. Der Klub aus dem 3274 Einwohner zählenden Stadtteil von Sinsheim müsste deshalb die Hinrunde der kommenden Saison im Carl-Benz-Stadion mit (27.000 Plätze) im benachbarten Mannheim absolvieren.

In der Nachbarstadt sind die dort als Emporkömmlinge verschrienen Hoffenheimer zwar nicht sonderlich beliebt, doch selbst die Verantwortlichen des Lokalrivalen Waldhof Mannheim drücken Hoffenheim, das dank Software-Milliardär Hopp im Sommer die Zweitliga-Rekordsumme von 20 Millionen Euro in die Verpflichtung neuer Profis investieren konnte, die Daumen. Schließlich würde der chronisch klamme Oberligist rund 50.000 Euro Mieteinnahmen pro Spiel kassieren.

"Den Ball flach halten"

Von solchen Planspielen hält Hopp, der aufgrund seines großen Engagements für zahlreiche wohltätige Projekte und seiner intensiven Förderung von Juniorenspielern nicht das Klischee des deutschen Roman Abramowitsch erfüllt, nicht viel: "Sicherlich hatten wir einen Traumstart in die Rückrunde, aber wir wollen bewusst den Ball flach halten."

Doch selbst Rangnick, der stets einen Aufstieg in dieser Saison als unrealistisch abgetan hatte, bezeichnet mittlerweile den Einzug in die Eliteklasse schon in diesem Sommer als "ein sehr angenehmes Problem". Der Ex-Coach von Vizemeister Schalke 04, der bis 2011 in Hoffenheim unter Vertrag steht, kann sogar bereits jetzt die Etablierung des Klubs in der Bundesliga planen.

Der 67 Jahre alte Hopp hat nämlich bereits sein Vermächtnis geregelt. Dies erläuterte Rangnick in den Ruhr Nachrichten: "Für den Fall der Fälle ist vorgesorgt. Hopp würde das Projekt testamentarisch und stiftungsmäßig auf seine Söhne übertragen. Für 20, 30 Jahre ist alles abgesichert."

Von Alexander Sarter, sid

Quelle: ntv.de

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