Bayern Meister, 2. Platz ein Rätsel Holzschuh orakelt wieder
13.08.2010, 08:18 Uhr
Bayern wird wieder Meister, glaubt Rainer Holzschuh.
(Foto: dpa)
Am 20. August beginnt die neue Fußball-Bundesliga-Saison mit der Partie Bayern München gegen den VfL Wolfsburg. n-tv Fußball-Experte wird auch im kommenden Fußball-Jahr Kicker-Herausgeber Rainer Holzschuh sein. Er analysiert regelmäßig die Liga und wird jeden Freitag um 12.45 Uhr exklusiv bei n-tv die Bundesliga-Spiele tippen. Vorab hat sich Sportchef Timo Latsch mit Rainer Holzschuh in der Kicker-Zentrale getroffen und über die Lage der Liga diskutiert.
Timo Latsch: Wie groß ist ihre Vorfreude auf die Saison?
Rainer Holzschuh: Die Vorfreude ist unheimlich groß. Besonders nach dieser faszinierenden Weltmeisterschaft, zumindest von der deutschen Mannschaft. Ich hoffe, dass diese Spieler auch neuen Schwung mit in die Bundesliga hineinbringen und andere Spieler anstecken, so dass wir eine richtig gute Saison erleben werden.
Die Bundesliga ist um einige Superstars reicher geworden. Schalke 04 holte sich Raúl. Michael Ballack ist zurück in Leverkusen. Machen sie die Bundesliga attraktiver?
Sie sind alternde Stars, am Ende ihrer Karriere angelangt. Dennoch haben sie einen Namen, den man sich im internationalen Fußball nur wünschen kann. Und wenn solche Namen nach Robben und Ribéry in die Bundesliga kommen, dann stärkt das die Bundesliga natürlich sehr.
Wo steht die Bundesliga im internationalen Vergleich? Bei der WM waren die deutschen Spieler ausgesprochen erfolgreich, international haben letzte Saison zumindest die Bayern für Furore gesorgt. Ist Deutschland damit wieder an die großen Fußballnationen rangerückt?
Das sind wir auf jeden Fall. Zum einen, weil wir in den Vereinen den seriösesten Fußball präsentieren und gut finanziert sind. Wir haben nicht die Probleme, die die Topvereine der Welt wie der FC Barcelona, Real Madrid oder Manchester United haben. Zum anderen können wir auch sportlich mithalten. Das gilt nicht nur für Bayern München. In der Fünf-Jahres-Wertung der UEFA ist die Bundesliga ganz nah an die italienische Serie A rangerückt. Dadurch, dass der italienische Fußball so große Probleme hat, könnten wir den sogar nächstes Jahr überholen und dann sind wir in der Top 3.
Vor der vergangenen Saison haben sie mit Ihrem Meistertipp FC Bayern und ihrem Abstiegstipp Hertha BSC richtig gelegen. Wer wird denn diese Saison Meister?
Es geht nichts am FC Bayern vorbei. Ich glaube sogar, dass die Bayern die Liga diese Saison noch mehr dominieren werden als in der vergangenen, wo sie ja dank einer schwachen Vorrunde nur 5 Punkte Vorsprung hatten. Somit können es in diesem Jahr durchaus mehr werden. Ich hoffe jedoch, dass die Bundesliga dadurch nicht in Langeweile ausufert.
Dahinter wird es sicher enger. Wer folgt Bayern in die Champions-Legue.
Um den zweiten Platz drängen sich rund sieben Vereine. Schalke, der HSV, Dortmund und vor allem Wolfsburg – alle haben sich verstärkt. Wer es am Ende macht, hängt davon ab wie schnell die Neuzugänge in ihren Teams Fuß fassen und wie hoch das Verletzungspech bei den einzelnen sein wird. Also der zweite Platz bleibt erstmals ein Rätsel.
In der letzten Saison hat Mainz sehr überrascht. Gibt es in dieser Saison wieder einen Verein, der wie Phoenix aus der Asche steigen könnte?
Dieses Jahr ist das Borussia Mönchengladbach. Die Mannschaft wird von einem sehr guten Duo an der Spitze geführt wird. Max Eberl als Manager und Michael Frontzeck als Trainer. Aus dieser Gladbacher Mannschaft heraus ist in den letzten Jahren immer ein gutes Talent entwachsen. Das wird dieses Jahr wieder so sein. Mit Herrmann haben sie einen fantastischen Spieler und mit Reus einen guten Nachwuchsmann, der in der Nationalmannschaft seinen Weg gehen wird. Zudem haben sie sich für diese Saison im Sturm verstärkt, sodass sie auf jeden Fall eine gute Mannschaft haben.
Wie stark sind die Aufsteiger und wer steigt diese Saison ab?
Das ist schwer zu sagen. Aber Hannover 96 ist der eheste Kandidat. Die Mannschaft ist sehr unausgewogen. Aber auch die beiden Aufsteiger werden natürlich Schwierigkeiten haben. St. Pauli ist da allerdings noch etwas stärker als Kaiserslautern. Zudem muss Nürnberg seine Sturmschwäche dringend in den Griff bekommen, sonst wären auch die ein Kandidat für den Abstieg.
Quelle: ntv.de, Mit Rainer Holzschuh sprach Timo Latsch