Chinas Hürdensprint-Star Liu Xiang läuft auf dem Weg zu den Leichtathletik-Weltmeisterschaften im August 2009 die Zeit davon. Nach anhaltenden Problemen mit seiner entzündeten Achillessehne wird der 25-Jährige um eine Operation wohl nicht herumkommen. Nach einer halbjährigen Zwangspause würde der Olympiasieger von 2004, Weltmeister von 2007 und frühere Weltrekordler sein Comeback frühestens im Juni 2009 feiern können. Am 15. August beginnt in Berlin die WM.

"Er braucht dann wohl sechs Monate, um sich zu erholen", sagte Chinas Leichtathletik-Cheftrainer Feng Shuyong der Zeitung "Titan Sports" mit Blick auf eine eventuelle Operation. Die Entscheidung, ob sich Liu in den USA operieren lasse, "braucht noch Zeit", meinte Feng.

Trauma in Peking

Nach der Rückkehr aus den USA, wo Liu medizinische Experten konsultiert hatte, gaben sich der Hürden-Star und sein Trainer Sun Haiping "optimistisch". Die Verletzung der rechten Achillessehne sei aber nicht "so ernsthaft". Noch bestehe ein wenig Hoffnung, die Entzündung alternativ auskurieren zu können.

Wegen der hartnäckigen Verletzung war im Sommer Lius größter Traum geplatzt: Bei den Olympischen Spielen in Peking musste Chinas Volksheld das Unternehmen Gold bereits im Vorlauf aufgeben. Eine ganze Nation trauerte mit ihm. Olympiasieger wurde der Kubaner Dayron Robles, der Liu bereits am 12. Juni 2008 in Ostrava den Weltrekord über 110 Meter Hürden (12,87 Sekunden) abgenommen hatte.