Auch nach Rossing-Übernahme Huskies noch nicht gerettet
23.03.2010, 20:06 UhrDer Verbleib der Kassel Huskies in der Deutschen Eishockey-Liga ist auch nach der Übernahme durch einen lokalen Investor noch nicht perfekt. Erst müsse ein parallel eingeleitetes "Insolvenzverfahren in Eigenverantwortung" erfolgreich abgeschlossen werden. Das sei jedoch ein "Himmelfahrtskommando".

Die Rettung der von der Insolvenz bedrohten Kassel Huskies aus der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) ist auch nach der Übernahme durch Dennis Rossing noch nicht perfekt. Nachdem am Montagabend der neue Besitzer und der bisherige Gesellschafter Rainer Lippe den Übernahmevertrag unterzeichneten, wird nun der noch am gleichen Abend eingesetzte kommissarische Geschäftsführer Fritz Westhelle ein sogenanntes "Insolvenzverfahren in Eigenverantwortung" einleiten. Dabei wird kein externer Insolvenzverwalter hinzugezogen.
Ziel dieser Maßnahme ist es, den Klub bis Ende Mai zu sanieren, um so die Eröffnung eines "eigentlichen" Insolvenzverfahrens zu vermeiden. Nur in diesem Fall könnten der Verein auf eine Lizenz für die kommende Saison hoffen. "Das Insolvenzverfahren in Eigenverantwortung ist die einzige Chance, die Huskies langfristig zu retten", sagte der renommierte Insolvenzverwalter und Rechtsanwalt Westhelle.
"Ein Himmelfahrtskommando"
Nach einer Bilanz-Prüfung durch Westhelle belaufen sich die Schulden des Tabellenletzten inklusive eines Defizits von 700.000 Euro aus der laufenden Saison auf insgesamt 2,8 Millionen Euro. "Ich habe hier ein Himmelfahrts-Kommando übernommen. Aber ich würde das nicht tun, wenn ich nicht gute Chancen sähe, dass es weiter geht", so Westhelle. Wenn das Verfahren positiv verlaufen würde, wäre das Insolvenzverfahren in Eigenverantwortung in vier Wochen beendet.
Westhelle entkräftigte zudem die Erwartung, der neue Besitzer würde jetzt auch für die Schulden aufkommen: "Es wird niemand kurzfristig drei Millionen Euro hier reinstecken, auch Rossing nicht. Jeder, der das machen würde, wäre bekloppt". Auch Rossing hatte bereits kurz nach der Einigung mit Lippe am Montagabend erklärt: "Ich allein kann die Huskies auf Dauer nicht retten. Jetzt gilt es, dass alle Sponsoren zu ihren Zusagen stehen." Lippe hatte dem Unternehmer seine Anteile für einen symbolischen Preis von einem Euro übertragen.
Quelle: ntv.de, sid